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Syrien-Kritiker Gemayel ermordet

Libanesische Regierung macht Damaskus für Minister-Tod verantwortlich


Beirut (Reuters). Der libanesische Industrieminister und Syrien-Kritiker Pierre Gemayel ist bei einem Attentat getötet worden. Unbekannte eröffneten nach Angaben aus Sicherheitskreisen gestern das Feuer auf dieFahrzeugkolonne des Politikers bei Beirut und verletzten ihn tödlich. Der Chef der anti-syrischen Mehrheit im Parlament, Saad al-Hariri, machte die Führung in Damaskus für die Tat verantwortlich. Syrien selbst verurteilte die Ermordung Gemayels. Die USA bezeichneten den Anschlag als Terrorakt. Im Libanon wird derzeit ein erbitterter Machtkampf zwischen der regierenden anti-syrischen Mehrheit und der pro-syrischen Opposition ausgetragen.
Der Sohn des früheren Präsidenten Amin Gemayel gehörte der christlichen Falangisten-Partei an. Er war ein Gegner des syrischen Einflusses im Libanon. Nach Ansicht des Syrien-kritischen Politikers Saad al-Hariri steckt die Führung in Damaskus hinter dem Anschlag auf Gemayel. »Wir glauben, dass die Hand Syriens überall ist«. Die Syrer wollten alle freien Menschen töten. Hariris Vater, Ex-Ministerpräsident Rafik al-Hariri, war 2005 selbst einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Für viele Libanesen steckt die syrische Führung auch hinter diesem Anschlag. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 22.11.2006