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Zuversicht
trotz fünfter
HSV-Pleite

Gerüchte um Doll


London (dpa). Es war wie immer und doch anders: Der Hamburger SV verliert weiter, versprüht aber Zuversicht. Als die Krisen geschüttelten Hanseaten nach dem 1:3 (1:0) beim FC Arsenal in der Heimat landeten war für Ärger und Enttäuschung über die fünfte Champions-League-Niederlage im Charterflieger kein Platz. Nach der Ankunft bat Thomas Doll seine Spieler zum Training, um die Aufmerksamkeit sofort auf den Abstiegskampf in der Bundesliga mit dem Klassiker gegen Bayern München am Samstag zu lenken. »Wir werden ein paar positive Dinge mitnehmen«, so der Coach.
Auch die Spieler schöpften nach dem Auftritt beim 13fachen englischen Meister neuen Mut. »Wenn wir immer so als Einheit spielen, dann ist das in Ordnung«, sagte Abwehrspieler Bastian Reinhardt, der seinen Vorderleuten zwei Tage zuvor noch die Bundesligatauglichkeit abgesprochen hatte. »Das war eine klasse Leistung, die erste Halbzeit war das Beste, was ich beim HSV erlebt habe.« Die Freude wich aber der bitteren Erkenntnis: »Wir werden für unsere Arbeit einfach nicht belohnt.«
Für Unmut sorgte bei den Hanseaten auch ein Bericht der »Sport Bild«, die das intern angeblich schon besprochene Aus für Doll verkündete. »Das interessiert mich nicht«, sagte der Trainer. Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer nannte es »beschämend« und »fast schon abartig«. Unter Berufung auf HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann nannte die »Bild« die finanziellen Modalitäten (900 000 Euro Abfindung bei Kündigung, 600 000 Euro bei Rücktritt) eines vorzeitigen Doll-Abschieds.

Artikel vom 23.11.2006