21.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Viel zu tun für
ältere Menschen

Senioren-Union druckvoll im Einsatz

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Die Alten machen Druck«, freut sich Manfred Heinemann (66). Bundeskanzlerin Angela Merkel jedenfalls hat es inzwischen schriftlich: Die Senioren-Union drängt auf Reduzierung der ermäßigten Mehrwertsteuer und die grundsätzliche Überarbeitung der Auswahl an ermäßigten Waren.

Ausgehend von einem Einwand der Bielefelder Senioren-Union war es zu einem Antrag der NRW-Senioren beim bundesweiten Kongress in Hannover gekommen. Inzwischen sind Regierung und Parteien im Thema. Es ist schließlich nicht einzusehen, bekräftigt Heinemann, dass Katzenfutter mit nur sieben Prozent besteuert wird, die Babywindel aber mit 16 und demnächst mit 19 Prozent. Alle lebensnotwendigen Güter, Arzneimittel und Babyartikel sollten ermäßigt werden.
Heinemann, lange Jahre Bielefelder CDU-Landtagsmitglied in Düsseldorf und seit einem Jahr zusammen mit Udo Landwehr (72) und Hildegard Borg an der Spitze der engagierten Senioren-Union, sieht in dem Antrag nur ein schlagkräftiges Argument dafür, warum sich noch so viele Verbesserungen für die älteren Menschen erreichen lassen. Hintergrund: Älterwerden und Altsein müssen weg aus der Ecke der Diskriminierungen. Es gibt da, weiß Heinemann, jede Menge Fälle, für die es sich zu kämpfen lohnt.
So verlieren laut Heinemann Ärzte mit 70 ihre Kassenzulassung, müssen ehrenamtliche Richter mit 70 ausscheiden, angehende öffentlich-bestellte Gutachter nur von 62 bis 68 Jahren tätig sein und müssen sich Hochschullehrer mit 68 Jahren pensionieren lassen. Dabei soll doch die Jugend von den älteren Menschen lernen. Wie aktiv man auch mit über 70 sein kann, möchte Heinemann an seinem Stellvertreter Udo Landwehr beispielhaft zeigen.
Der pensionierte Computerfachmann gibt nicht nur Fachkurse für ältere Menschen, ist Mitbegründer des Generationentreffs und vielfach ehrenamtlich engagiert, organisiert Programme für die mehr als 70 Mitglieder der Senioren-Union. Landwehr ist kein CDU-Mitglied. Schließlich sieht Heinemann das engagierte Eintreten für die älteren Semester als Aufgabe beider großer Volksparteien. Von High-Tech über Hausaufgabenhilfe bis zu Reise- und Freizeitangeboten. von Kultur und Gesundheit biszu Wohnen und Erziehung gibt es, so Heinmann, für die Senioren jede Menge Arbeit und Verbesserungen zu erkämpfen. Dass Bielefeld nicht nur in der Region modellhaft in vielerlei Hinsicht Vorreiter ist, gibt Heinemann und Landwehr aber Rückenwind in ihrem Tun.

Artikel vom 21.11.2006