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Menschen in
unserer Stadt
Gilla Lehrmann
Karnevalsprinzessin

Wer behauptet, der Ostwestfale an sich sei »staubtrocken« und ihm gehe jeglicher Sinn ab für karnevalistischen Frohsinn, der hat Gilla Lehrmann noch nicht kennen gelernt. Die 54-Jährige - in »Quirkendorp« geboren, aufgewachsen und damit eigentlich der Prototyp einer sturen Ostwestfälin - ist tatsächlich jedoch das komplette Gegenteil einer trübsinnigen Spaßbremse.
Temperamentvoll und gut gelaunt wirbelt sie durch ihr Leben. Und weil das so ist, hat Gilla Lehrmann nun einen neuen »Beruf«: Seit dem 11. 11. führt sie als Karnevalsprinzessin Gilla I. - gemeinsam mit Ehemann Hans-Dieter I. - die Brackweder Jecken durch die neue Session.
»Über Freunde sind wir mit dem Brackweder Karneval-Verein in Kontakt gekommen und dann 2001 dort eingetreten«, sagt Gilla Lehrmann. Von Anfang an sei es ihr innigster Wunsch gewesen, einmal auf dem närrischen Thron zu sitzen. »Aber dazu muss man klein anfangen«, meint sie lachend. Was bedeutete: Die 54-Jährige arbeitete umgehend aktiv im Brackweder Karneval-Verein mit -Êzunächst hinter der Bühne, später dann auch bei den Prunksitzungen darauf - als eine der drei »Tollen Tanten«.
»Jetzt ist die Belohnung für dieses Engagement gekommen«, meint glücklich die frisch gebackene »Prinzessin der närrischen Herzen«. Tatsächlich ist der Brackwederin die Begeisterung für den (ostwestfälischen) Karneval nicht in die Wiege gelegt worden. »Ganz solide« machte sie eine Ausbildung zur Friseurin - um dann aber den Ehemann kaufmännisch zu unterstützen.
Hans-Dieter Lehrmann, ebenfalls waschechter Brackweder, hatte sich als ausgebildeter Büromaschinenmechanikermeister mit einem eigenen Geschäft in Jöllenbeck - seit 1994 dann in der Brackweder Hauptstraße - selbstständig gemacht. Als aber die Büromaschinen-Ära zu Ende ging, brachte ein lokaler Wechsel die Lehrmanns nachhaltig mit dem Karneval in Kontakt.
»Mein Schwager besitzt in der Nähe von Aachen ein Lokal. Dort haben wir zwei Jahre lang gearbeitet«, sagt Gilla Lehrmann. Und dort hätten sie die »fünfte Jahreszeit« so richtig kennen gelernt. »Ich war begeistert«, meint sie. Zur Freude der Brackweder Jecken hält diese närrische Begeisterung weiterhin unvermindert an. Annemargret Ohlig

Artikel vom 21.11.2006