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Erneut langer
Donnerstag?

24 Stunden kein Thema

Bielefeld (bp). Von heute an gibt es bei den Ladenöffnungszeiten - abgesehen vom Sonntag - keine Grenzen mehr, aber: daran, sein Geschäft 24 Stunden geöffnet zu lassen, denkt in Bielefeld niemand. Jörg Beyer, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes (EHV): »Das macht betriebswirtschaftlich keinen Sinn.«

Und er macht darauf aufmerksam, dass es auch bislang schon möglich war, bis spät abends oder sogar nachts noch vermeintlich Notwendiges zu besorgen: in Kiosken (»Drugstore«) oder an Tankstellen. Beyer: »Da gab es schon immer eine Sonderregelung für bestimmte Sortimente, an Tankstellen etwa für den so genannten Reisebedarf.«
Zudem sei Bielefeld nicht Berlin. In der Hauptstadt will das Kulturkaufhaus Dussmann an der Friedrichstraße (Bücher, Zeitungen, DVDs, CDs) täglich bis 22 Uhr öffnen, freitags und samstags »rund um die Uhr«.
Während Unternehmen wie Ikea, Media Markt, Karstadt vorhaben, erst einmal während der Adventszeit freitags (Karstadt) bzw. freitags und samstags die Ladentüren bis 22 Uhr geöffnet zu lassen, spricht Beyer davon, dass andere »erst einmal ernsthaft nachdenken und abwarten«.
Möglicherweise aber könnte der »lange Donnerstag« wieder aufleben. Anfang der 1990er Jahre, als die Geschäfte noch um 18.30 Uhr schlossen, wurde die Donnerstags-Öffnungszeit um zwei Abendstunden bis 20.30 Uhr verlängert. Das müsse mit den Werbegemeinschaften abgesprochen werden, so Beyer, um »eine einheitliche Regelung zu erreichen«. Ein »langer Donnerstag«, dann bis 22 oder 24 Uhr, mache nur Sinn, wenn sich in einem Stadtteil oder regional, in einem Zentrum, alle einig seien: »Nur das bedeutet Verlässlichkeit für die Kunden.«Wirtschaft

Artikel vom 21.11.2006