02.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Weg des Imperators
»Caesar IV« komplett in 3-D-Grafik und mit neuem Beratersystem
»Ave Caesar!« - Acht Jahre nach Erscheinen von Caesar III veröffentlicht Vivendi Games den Nachfolger.
Freizeit-Imperatoren übernehmen in Caesar IV die Rolle eines römischen Provinzgouverneurs, erbauen und verwalten in 3D-Grafik eine antike römische Stadt und deren Provinz, sorgen für das Wohl der Bürger und steigen nach und nach zum mächtigsten Herrscher Roms auf. Im Vergleich zu seinen Vorgängern lässt Caesar IV auf dem heimischen PC-Bildschirm erstmals detailreiche 3-D-Landschaften entstehen und bietet ein Beratersystem, das den Erfolg (fast) garantiert.
Als römischer Herrscher erbaut der Spieler mächtige Städte aus mehr als 100 verschiedenen Arten von Gebäuden, inmitten derer sich sein Volk tummelt und vielfältigen Aufgaben nachgeht. Nur durch den gezielten Aufbau von Gebäuden, den durchdachten Einsatz der Ressourcen und den optimalen Ausbau der Infrastruktur - von Straßen über Theater zur Unterhaltung bis hin zu Schulen zur Bildung des Nachwuchses - kann das Volk zufrieden gestellt und die eigene Macht gesichert werden. Der Imperator in spe interagiert dabei mit mehr als 75 Arten von Charakteren in seiner Stadt, produziert und handelt mit mehr als 25 verschiedenen Gütern aus zehn Industriezweigen auf vier Märkten und internationalen Handelsrouten. Und das alles, um für das Wohl seiner Untergegeben zu sorgen: Plebejer, Mittelstand und Patrizier.
Den Spieler unterstützt bei seinen städtebaulichen Vorhaben ein Team aus zwölf dreidimensional animierten und sprechenden Beratern, die darüber informieren, wie effektiv seine Vorgehensweise ist. Außerdem erhält der Spieler Rückmeldungen durch eindeutige Verhaltensweisen seines Volks: Arbeiter sitzen vor einem halbfertigen Haus und langweilen sich? Dann fehlt vielleicht Lehm.
Eingangs ist der Spielcharakter noch ein unbedeutender Provinzgouverneur. Auf der Karriereleiter nach oben müssen mit Geschick und Strategie in der antiken Welt zahlreiche Aufträge erfüllt werden. Die Szenarien, die sich in 30 Provinzen abspielen, können entweder wirtschaftlich-diplomatisch oder militärisch-taktisch ausfallen, ganz nach Belieben. Zu Beginn muss immer ein Stück Land nach rationalen Maßstäben mit verschiedenen Gebäuden auf- und mit einem intakten Straßensystem ausgebaut werden, um es dann zu bevölkern.
Das Gameplay ist intuitiv und das Städtebau-Interface komplett dreidimensional. Eine uneingeschränkt einsetzbare Kamera gewährleistet mit 360-Grad-Umdrehung und sechs Zoomstufen die nötige Übersicht. Aufwendige Grafik, realistische Licht-, Schatten- und Wettereffekte sowie Tag- und Nachtwechsel machen die römische Antike in Caesar IV so lebendig und detailreich wie nie zuvor in der Reihe.
Caesar IV ist ein würdiger Nachfolger, verzichtet aber auf große Neuerungen. Die drei neuen Gesellschaftsklassen spielen sich vertraut: Man sorgt für Nahrung, Wasser, Hygiene, Sicherheit - und schon wachsen die Gebäude in den Himmel. Unterhaltung, Bildung und Luxuswaren bringen die Patrizier in Feierlaune.
Größtes Manko des Spiels ist der langweilige Militärpart. Die Schlachten sind taktisch anspruchslos und optisch unspektakulär. »CivCity: Rome« oder »Die Römer« schlägt Caesar IV aber allemal. (tl)

Artikel vom 02.12.2006