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Becher mit Joghurt an die Wand geschleudert

Schlimme Erfahrungen mit »Halloween«

Das Halloween-Fest, das in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November gefeiert wird, geht auf einen keltischen Brauch zurück.

Gern möchte ich hier einmal kurz meine Erlebnisse mit dem in den letzten Jahren vom Handel sowie den Medien aus den USA herbeigerufenen »Halloween«-Tag beziehungsweise -Abend etwas näher schildern.
Jedes Jahr aufs Neue fiebere (oder soll ich sagen: bange) ich dem 31. Oktober - dem Halloween - entgegen. Da auch meine 9-jährige Tochter schon zum zweiten Mal zu einer »Halloween-Geburtstagsparty« am 31. Oktober eingeladen war, sagte ich mir, du musst ein paar Süßigkeiten für diesen Tag einkaufen. Denn vor genau vier Jahren war ich mit dem Brauch noch gar nicht in Berührung gekommen und erklärte den Kindern, ich hätte leider nichts »Süßes« im Haus. Von zwei etwa 13- bis 14-jährigen jungen Damen, wohl für die Party zünftig aufgedonnert und nicht als Geister verkleidet, erntete ich dafür, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, drei rohe Eier - an meiner Haustür klebend. Im letzten Jahr erklärte mir eine junge Dame, sie nehme gern auch Geld.
In diesem Jahr hatte ich mich also zum Einbruch der Dunkelheit auf die Geister besser vorbereitet. Um 20 Uhr schloss ich 15mal den Geistern die Tür auf und hatte meine eingekaufte Ration bald ausgeteilt. Auf den Rat meines Ehemannes löschte ich dann sowohl vor der Haustür als auch auf dem Flur sowie im Wohnzimmer das Licht, um den »noch schwebenden Geistern« zu signalisieren: Ich möchte bitte nicht mehr gestört werden. Dennoch verirrten sich nochmals sechs Jungen im Alter von 6 bis 13 Jahren an die Haustür. Nachdem ich auf dreimaliges Klingeln und Klopfen nicht geöffnet hatte, bekam ich dieses Jahr einen nagelneuen, noch nicht verzehrten Becher Joghurt, haltbar bis zum 19. November 2006, an meine Haustür geschleudert und konnte sodann die Tür samt Hauswand reinigen.
Es soll ja Länder geben, in denen die Kinder froh wären, wenigstens einen Becher Joghurt zum Essen zu haben. Bei uns werfen Jugendliche damit, weil man ihnen nichts »Süßes« zu Halloween gegeben hat. Was ist nur über uns gekommen? »Halloween«!
MICHAELA MENNE-NOLTEN33014 Bad Driburg

Artikel vom 14.12.2006