Bielefeld (WB/tip). Die Bühne ist eine andere, doch die Motivation ist die gleiche. Vielleicht ist sie sogar etwas größer: »Magenta und Hellblau können sich schon mal anschnallen«, sagte Radprofi Jörg Ludewig nach der Unterschrift beim Team Wiesenhof-Felt.
Das hört sich an, als sei da mit den Großen der Branche, den deutschen Teams T-Mobile und Gerolsteiner noch eine Rechnung offen. Das bestreitet der 31 Jahre alte Steinhagener, der 2006 bei T-Mobile wegen einer Jahre zurückliegenden Anfrage nach Dopingmitteln erst kalt gestellt worden war und dann keinen neuen Vertrag erhalten hatte, auch gar nicht: »Ich habe ein bisschen Wut im Bauch möchte zeigen, dass man einen Jörg Ludewig nicht abschreiben sollte.« Seine neue Rolle beschrieb er so: »Aus dem 16. Indianer ist ein Ersatzhäuptling geworden.« Dass sein neuer Arbeitgeber, der Geflügelgroßunternehmer Wiesenhof, nicht in der höchsten Radsport-Liga fährt, sondern in der zweiten Klasse, stört ihn nicht im Geringsten. »Wir haben eine Mannschaft, nach der sich so manches ProTour-Team die Finger lecken würde und werden relativ früh Erfolge erzielen können«, sagte Ludewig gestern bei einer Pressekonferenz in Bielefeld. Dort gab er zudem bekannt, dass sein persönlicher Sponsor, die Bielefelder Dr. Wolff-Gruppe (»Alcina«) künftig auch als Teamsponsor von Wiesenhof-Felt in Erscheinung treten werde. Der Schriftzug der bekanntesten Wolff-Marke Alpecin (»Doping für die Haare«) wird künftig Helme und Trinkflaschen der »Geflügelflitzer« zieren. Die neue Saison beginnt für den OWL-Profi am 2. Februar in Malaysia. Außer der Tour de France werden voraussichtlich alle großen Radrennen, vor allem die belgischen Klassiker, erneut auf dem Programm stehen. »Ich habe mir mehr als 80 Renntage ausgesucht«, berichtete Ludewig. Besonderen Eindruck will er auf deutschem Boden machen, auch beim am ersten Septembersamstag geplanten Heimrennen in Steinhagen.
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