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Anschlag vereitelt

Im Visier des Terrorismus


Nun wird wohl jeder verstehen, warum die Sicherheitsmaßnahmen auch an den deutschen Flughäfen nicht streng genug sein können, man sich über längere Wartezeiten nicht ärgern sollte. Deutschland steht genau wie viele andere Länder auch im Visier des internationalen Terrorismus. Das kann eigentlich nicht überraschen, auch wenn der Sicherheitsbericht der Bundesregierung aus der vergangenen Woche noch vorgab, eine unmittelbare Gefahr bestehe nicht.
Der Fahndungserfolg der deutschen Ermittler und die fehlgeschlagenen Anschlagsversuche mit Kofferbomben zeigen: Das Gefährdungspotential ist bei uns nicht geringer als in New York, London, Madrid oder anderswo.
So erfreulich der Fahndungserfolg ist, so unverständlich ist es, dass die Beschuldigten schon einen Tag nach ihrer Festnahme wieder auf freien Fuß gesetzt wurden.
Allmählich wundert man sich über nichts mehr. Erst am Donnerstag hatte der Bundesgerichtshof den Terrorhelfer Mounir el Motassadeq rechtskräftig wegen Beihilfe zum vielfachen Mord verurteilt. Für das Oberlandesgericht in Hamburg, das schon vorher mit seinem milden Urteil aufgefallen war, noch längst kein Grund, seine Entscheidung zu revidieren, Motassadeq zunächst auf freien Fuß zu lassen. Noch einmal musste der Bundesgerichtshof eingreifen, um die Haftverschonung aufzuheben. Wer soll das verstehen? Dirk Schröder

Artikel vom 21.11.2006