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Ohne Ecken und Kanten
Honda streift beim neuen CR-V das Image eines Geländewagens ab
Besserer Fahrkomfort, mehr Bequemlichkeit für die Insassen und eine Karosserieform, die sich vor allem an der Frontpartie mit ausladenden Rundungen zeigt - Honda streift beim neuen CR-V das kantige Image eines Geländewagens ab.
Seit nunmehr elf Jahren hat Honda mit dem CR-V einen SUV-Vertreter (Sports Utility Vehicle) im Programm. In der nunmehr dritten Generation soll der als kompakter Geländegänger mit weltweit 2,5 Millionen verkauften Einheiten überaus erfolgreiche Wagen deutlich mehr Limousinen-Niveau bieten. Kunden können sich davon vom 20. Januar an überzeugen. Diese Zeitung aber hatte bereits jetzt Gelegenheit, den CR-V zu begutachten sowie auf Herz und Nieren zu prüfen.
Keine Frage, an dem neuen Gesicht werden sich die Geister scheiden. Dem einen wird es zu rund, zu mächtig erscheinen. Andere werden hingerissen sein. Tipp: Man sollte zwei Mal hinschauen. Der Aha-Effekt stellt sich nach anfänglicher Skepsis schnell ein. Auf jeden Fall gelungen ist die Linie des kräftigen Hecks des Autos, das gegenüber dem Vorgänger um 110 Millimeter kürzer (4,53 Meter), mit 1,82 Metern aber 35 Millimeter breiter und mit 1,68 Metern 35 Millimeter niedriger geworden ist. Weitaus wichtiger aber ist der auf Anhieb spürbare Komfortgewinn. Die Türen sind breiter geworden, die Türschweller niedriger. Das erleichtert das Ein- und Aussteigen. Die größer und breiter gestalteten Sitze bieten mehr Bequemlichkeit. Dafür stehen auch Kopf- und vor allem Beinfreiheit für die Hinterbänkler, die es sich so richtig gut gehen lassen können. Die Rücksitzanlage ist sehr variabel ausgelegt. Die Sitzfläche ist im Verhältnis 60:40 klappbar, die Lehnen im Verhältnis 40:20:40 verstellbar. Der Stauraum hinter der großen und jetzt nicht mehr seitlich, sondern nach oben schwenkenden Heckklappe variiert von 524 bis 955 Litern. Pfiffig die Lösung mit einem mobilen Laderaumboden, der das Abteil bei Bedarf horizontal teilt: unten der Kinderwagen, oben die Einkaufstaschen. Das hat was.
Vor dem Fahrer liegt ein klar gegliederter Armaturenträger, der dort integrierte Schalthebel ist etwas näher an das in Höhe und Länge verstellbare Lenkrad gerückt.
Die Befehle, die der Fahrer damit an den CR-V gibt, werden brav und sehr direkt befolgt. Der Wagen liegt gut in der Hand. Das Fahrwerk macht einen exzellenten Eindruck, spurt sauber auch durch schnell gefahrene enge Kurven. Seitliche Verbeugungen der Karosserie bleiben dabei komplett aus. Nicht zuletzt ist auch der serienmäßige Allradantrieb dafür verantwortlich. Bei zu wenig Traktion der Vorderräder leitet der bis zu 35 Prozent der Motorleistung auf die Hinterräder.
Für den Antrieb des CR-V bietet Honda zwei Alternativen. Der Zweiliter-Benziner mit 150 PS (110 kW) und Sechsgang-Schaltgetriebe (läuft leise, hängt gut am Gas) dürfte aber neben dem 140 PS starken 2,2 Liter-Diesel nur eine kleine Rolle spielen. Honda selbst geht von einem 70-prozentigen Anteil des enorm durchzugsstarken und verbrauchsgünstigen Selbstzünders (Filter serienmäßig) aus.
Während für den Benziner als Option eine Automatik im Angebot ist, müssen sich Diesel-Kunden allerdings ausschließlich mit der Sechsgang-Schaltung begnügen.
In Sachen Ausstattung indessen tischt Honda kräftig auf. Neben vielen Sicherheitsfeatures sind unter anderem Klimaanlage, CD-Radio, elektrisch verstellbare Aussenspiegel und elektrische Fensterheber im Einstiegs-Preis von 26 950 Euro (Benziner/ 29 400 Euro beim Diesel) enthalten. Ein Angebot, das sich im Konkurrenzvergleich absolut sehen lassen kann.
Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 02.12.2006