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Wichteln: große Freude durch kleine Gaben


In England heißt es »Secret Santa«, in unseren Breitengraden ist es das »Wichteln«: eine sehr unterhaltsame Möglichkeit, sich etwa im Kollegen- oder Freundeskreis in der Advents- oder Weihnachtszeit eine Freude zu machen. Der Kern des Brauchs: Man beschenkt sich gegenseitig, weiß aber in der Regel nicht, von wem ein Geschenk ist.
Zumeist wird zufällig und geheim bestimmt, wer wem eine Gabe bereiten soll. Vorab sollte auch festgelegt werden, welchen Wert die Geschenke ungefähr haben sollen, damit keine allzu großen Ungleichgewichte auftreten.
Verschiedenste Wichtel-Varianten sind im Umlauf. Da gibt es zum Beispiel das Zufallswichteln: Jeder kauft ein Geschenk und verpackt es. Direkt vor dem Wichteln wird für jeden Teilnehmer ein Zettel mit dem Namen beschriftet, alle Zettel werden in einen Beutel gegeben. Sobald die Teilnehmer nun das Wichtelzimmer betreten, müssen sie einen Zettel verdeckt aus dem Beutel ziehen. Handelt es sich um den eigenen Namen, muss der Zettel wieder zurück gelegt und nochmals neu gezogen werden. Hat man einen anderen Namen gezogen, wird dieser auf ein Geschenk geschrieben. Der Reihe nach muss schließlich jeder sein Geschenk suchen und es öffnen.
Eine andere Variante ist das Gedichtwichteln: Statt das Geschenk mit dem Namen des Wichtelopfers zu versehen, wird ein nach Möglichkeit selbst verfasstes Gedicht beigefügt, das das Wichtelopfer beschreibt. Dem Öffnen des Geschenks geht dann erst mal eine allgemeine, häufig äußerst heitere Raterunde voraus.
Gut geeignet für größere Gruppen ist das Räuberwichteln: Reihum wird gewürfelt. Wer eine 6 würfelt, nimmt eines der eingepackten Geschenke an sich, darf dies aber noch nicht auspacken. Würfeln darf nur, wer noch kein Geschenk hat. Diese Runde endet, wenn vor jedem eine Gabe liegt. Jedes Geschenk wird dann -Êfür alle überraschend -Êdem rechten Nachbarn weitergegeben. Jeder packt das nun vor ihm liegende Päckchen aus. Reih-um wird erneut gewürfelt: Wer eine 6 hat, darf das vor ihm liegende Geschenk gegen das eines anderen Teilnehmers tauschen. Das Wichteln endet, wenn jemand zum sechsten Mal eine 6 würfelt.
Und dann gibt es noch das Schrottwichteln: Jeder Teilnehmer verpackt ein Teil aus seinem Haushalt, das er schon immer loswerden wollte. Alle dürfen sich dann am Wichtelabend ein Geschenk aussuchen und auspacken. Oftmals ist es sehr lustig, was für sonderbare Dinge zum Vorschein kommen: Häkeldeckchen von der Schwiegermutter, Porzellanfiguren, grässliche Chart-CDs. Es gibt aber aber auch immer wieder Leute, die ihr Geschenk wirklich toll finden...
Wer sich für weitere Wichtel-Varianten interessiert, findet sie im Internet.
www.wichteln.de

Artikel vom 22.11.2006