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Die BVB-Fahne bleibt verschwunden

Heute erstattet Borussia Anzeige wegen Diebstahls und Einbruchs

Dortmund/Gelsenkirchen (WB/dpa). Eine verschwundene Riesenfahne spielt im Augenblick die wichtigste Rolle im ewigen Revierduell zwischen den Bundesligisten Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04.
Das 60 Meter lange Fan-Banner aus dem Dortmunder Signal Iduna Park steht bei den Borussen weiter auf der Vermisstenliste. Und jetzt ist es den Schwarz-Gelben offenbar zu bunt geworden.
Der Fußball-Bundesligist werde heute Anzeige wegen Diebstahls und Einbruchs erstatten, sagte der Chef der BVB-Fanabteilung, Olaf Suplicki. Das Banner, das aus fünf Teilen besteht und unter dem Tribünendach befestigt war, ist vermutlich am Freitag, 10. November, gestohlen worden. An diesem Abend musste die Mannschaft des BVB im Bremer Weserstadion antreten.
Die Dortmunder hatten bestimmte Anhänger des Nachbarn in Verdacht. Der Vorsitzende des Schalker Fan-Club-Verbandes, Rolf Rojek, versicherte Suplicki aber, dass die Königsblauen nicht im Besitz der Fahne seien. »Das nehmen wir so zur Kenntnis«, sagte Suplicki. Die Ermittlungen seien nun Sache der Polizei.
Befürchtet werde nach wie vor, dass das Banner beim Derby der beiden Mannschaften am 10. Dezember in Gelsenkirchen wieder auftauche und die Gäste provozieren könne. Die Einlasskontrollen sollen anlässlich dieses »Fahnen-Falls« verschärft werden. Suplicki hofft, dass der schon aus sportlichen Gründen oft brisante Pütt-Schlager friedlich bleibt: »Wir hoffen, dass es kein Theater gibt.« Das zumindest eint die Borussen mit der Konkurrenz.
Dortmund hatte es in der vergangenen Woche noch mit einem Ultimatum probiert und die Fahnendiebe dazu aufgefordert, ihre Beute bis zum Freitag Abend zurückzubringen. Da dies nicht eintrat, kommt es zur Anzeige.
Für den »Fahnenklau« gibt es verschiedene Interpretationen. In Dortmund wurde ein »Revanchefoul« bestimmter Schalker Fangruppen nicht ausgeschlossen. In der Vergangenheit hatten Borussen schon Schalke-Fahnen entwendet und sie dann dem Erzfeind auf der Südtribüne als »Skalp« präsentiert. Die Schalker meinten, es könne sich aber auch um einen Souvenirjäger aus dem Borussia-Lager gehandelt haben. Aufklärung noch offen.

Artikel vom 21.11.2006