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Mehr als 20 Jahre beherbergte das alte Haus »Kidron« die Kinderepileptologie. Kommenden Montag wird es abgerissen. Fenster, Tische, Stühle und sanitäre Anlagen finden in Budapest (Ungarn) Verwendung.

Mara »wegweisend« für
die ganze Bundesrepublik

Bethel investiert zehn Millionen Euro in neue Klinik


Von Gerhard Hülsegge
(Text und Fotos)
Bielefeld (WB). Als »Wegweisende Einrichtung auf Bundesebene« hat Detmolds Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl das Haus Mara des Evangelischen Krankenhauses (EvKB) Bielefeld gelobt. Gestern wurde das erweiterte Zentrum für Behindertenmedizin in Bethel eingeweiht.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat hierfür Fördermittel in Höhe von mehr als drei Millionen Euro bereitgestellt. Rund sieben Millionen Euro, finanziert aus Spendengeldern, sind in die Abteilung Kinderepileptologie Kidron mit zentralem Eingangsbereich, Cafeteria und Multifunktionsraum geflossen. Der Neubau war nach gut zwei Jahren Bauzeit bereits von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch der von Bodelschwinghschen Anstalten am 25. September in Betrieb genommen worden (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Das fast 100 Jahre alte Haus Kidron wird kommenden Montag abgerissen. An gleicher Stelle entstehen 120 Parkplätze.
»Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, die Behindertenmedizin aus ihrem Schattendasein herauszuholen«, sagte Thomann-Stahl. Rolf Eickolt, Geschäftsführer des EvKB, wertete dies als gutes Zeichen dafür, dass auch die ab 2008 noch geplanten 2. und 3. Bauabschnitte - der Anbau eines Funktionsraumes und eines Untersuchungszimmers sowie der Ausbau der Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie - nach Aufhebung der Haushaltssperre vom Land mit finanziert werden.
Dass die bis jetzt verbauten zehn Millionen Euro gut angelegt sind, unterstrich Franz Streyl, Hauptgeschäftsführer des EvKB: »Was wir jetzt haben, ist ein interdisziplinäres Angebot Tür an Tür«. Das Haus Mara beherbergt traditionell zwei Fachrichtungen, bislang allerdings räumlich getrennt. Mit dem Neubau Maras wurden parallel zwei Bauprojekte realisiert. Krankentransporte zu Untersuchungen zum Beispiel sind jetzt nicht mehr nötig.
Zwischen 4000 und 5500 junge wie ältere Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet werden jährlich in Mara versorgt. Eltern kranker Kinder stehen 15 Zimmer für Übernachtungen zur Verfügung. Außerdem betreibt Mara eine eigene Schule für 20 Personen.
Rund 90 Gäste durften die neuen Räume gestern besichtigen. Samstag, 25. November, von 14 bis 18 Uhr ist am Maraweg jeder willkommen zum Tag der offenen Tür. Dann werden auch die von Kanzlerin Merkel signierten Fußbälle amerikanisch versteigert.

Artikel vom 21.11.2006