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»Das Spiel aus der Hand gegeben«

Basketball-Regionalliga: SVB-Damen verlieren Spitzenspiel gegen NBO II

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »Wir hatten es nach der Pause selbst in der Hand, doch leider haben wir den möglichen Sieg aufgrund von Geschenken nicht festgehalten«, klagte Trainer Jens Marten nach dem Match. Sein Team, die Basketball-Damen der SV Brackwede, hatte soeben in heimischer Halle das Spitzenspiel der Regionalliga mit 67:76 (39:40) gegen die zweite Garnitur der NB Oberhausen verloren.

Die Brackwederinnen verschliefen vor knapp 150 Zuschauern den Start, lagen nach drei Minuten mit 2:10 gegen den Tabellenzweiten zurück. In der Defensive fehlte die notwendige Aggression und die Spielerinnen standen zu weit weg von den NBO-Mädels. Zwei Dreier in Folge waren die eine und eine Auszeit vom Brackweder Jens Marten die andere Konsequenz des schwachen Auftaktes. Die Ansprache von Marten brachte sein Team in die richtige Spur, entwickelte sich nun eine ausgeglichene Partie. Entsprechend stand es 19:19 nach dem ersten und 39:40 aus Sicht der SVB nach dem zweiten Viertel.
Die hohe Punkteausbeute auf beiden Seiten nach der Hälfte der Partie lag für Trainer Marten nicht an unzulänglicher Arbeit in der Defense. »Im Gegenteil, es wurde hüben wie drüben hart verteidigt«, so Marten, der »von einer sehr schnellen und intensiven Partie, in der beide Teams ihre Offensivbemühungen fast Hundertprozentig abschließen konnten«, sprach.
Den besseren Start in die zweite Halbzeit hatten die Gastgeberinnen, die sich innerhalb von fünf Minuten mit 49:40 den größten Vorsprung erarbeiteten. Der Ex-Zweitligist befand sich auf einem guten Weg. So glaubten es jedenfalls alle in der Sporthalle des Brackweder Gymnasiums, doch dem war leider nicht so. »Plötzlich begannen unsere Fehler und wir ließen den möglichen Sieg aus den Händen gleiten«, so Trainer Marten. Auch Routinierin Julia Landgraf konnte sich nach dem Spiel nicht erklären, warum es in der Offensive nicht mehr so gut und genau lief. »Ich habe die gleichen Pässe wie zu Beginn gespielt, doch die sind dann plötzlich nicht mehr angekommen«, meinte Landgraf. Statt drei sichere Pässe zu nehmen versuchten die Südstädterinnen meist immer nur den einen Tödlichen, doch der landete meist immer beim Gegner.
Der lag zwar nach dem dritten Viertel noch mit 51:54 zurück, doch im letzten Durchgang profitierten sie mit einer 8:0-Serie von den Fehlern der SVB. Besonders die Ex-Bundesligaspielerin Kerstin Kröger und Sabine Korth trumpften nun spielentscheidend für die NBO-Formation auf. »Oberhausen hat mehr aus seinen Möglichkeiten gemacht, weil wir sie mit unseren Geschenken beglückt haben«, erklärte Marten, warum das letzte Viertel (13:25) und somit das Spiel verloren ging. Für Marten fehlte, wie schon im Ortsderby gegen den TSVE, die Ruhe und die Übersicht in der Offensive.
Natürlich sei es schade, dass Oberhausen durch die Nachlässigkeiten in den letzten 15 Minuten den Vorsprung in der Tabelle auf vier Punkte ausbauen konnte, doch noch sei nichts entschieden. »Erst die beiden nächsten Partien gegen ETB SW Essen und TSV Hagen werden zeigen, ob wir ganz oben in der Tabelle weiter mitspielen können«, so Coach Marten.
SV Brackwede: Nolden (13), Blank (16), Ciric (15/3), Landgraf (5), Rösner (9), Runge (0), Stiller (5), Beermann (5).
Viertel: 19:19,20:21,15:11,13:25.

Artikel vom 20.11.2006