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Der Kegeljunge musste die Kugel mitbringen

Herrenrunde »Flott weg« trifft sich seit 40 Jahren


Bielefeld (sas). Es ist seit 40 Jahren stets das Gleiche: An jedem dritten Samstag eines Monats geht es in der Gaststätte Kochsiek hoch her, wenn »Flott weg« zusammenkommt, eine muntere Herrenrunde, die alles andere als eine ruhige Kugel schiebt. Am vergangenen Samstag allerdings war das Ritual unterbrochen: Da feierten die derzeit aktiven Kegelbrüder mit ihren Angetrauten und einigen Ehemaligen ihr 40-Jähriges mit Speis und Trank.
Ursprünglich war »Flott weg« ein Kegelclub von WESTFALEN-BLATT-Mitarbeitern, die einmal im Monat abseits des Verlages zusammenkamen. Mittlerweile ist das Team der elf Mann bunt gemischt. Kegelvater aber ist nach wie vor Kurt Diekmann, 73 Jahre alt und einst beim Zeitungsverlag in Lohn und Brot. »Unser Treffpunkt war von Anfang an 'Kochsiek'«, erzählt er. Deswegen auch hatte der Kegelclub zur »Geburtstagsfeier« die ehemaligen Wirte Hilde und Horst Lindner, die eigens aus Ostfriesland anreisten, eingeladen. Und von den »Ehemaligen« gesellten sich Dieter Kutscher, Gerhard Justus und Gerhard Spiekerkötter hinzu.
In den ersten Jahren, erinnert sich Kurt Diekmann, gab es auch noch einen Kegeljungen - ein Amt, das auch Horst Lindner innehatte: Der musste die umgeworfenen Kegel wieder aufstellen und die Kugel mitbringen. Erst später wurde die Bahn automatisiert. Unverändert ist, dass seit 40 Jahren allmonatlich drei Orden vergeben werden: Königs-, Pumpen- und Pudelorden. 20 Wurf sind für jeden Pflicht, tatsächlich werden es meistens 50 bis 60 pro Abend. »Wir pflegen noch das deutsche Brauchtum«, sagt Thomas Diekmann augenzwinkernd.

Artikel vom 21.11.2006