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Menschen in
unserer Stadt
Heinrich Panhorst
Ehrenvorsitzender

Bislang hat es noch nie eine Ausstellung ohne ihn gegeben: Seit Heinrich Panhorst vor 43 Jahren dem Verein der Ubbedisser Rassegeflügelzüchter beitrat, hat er alljährlich auch seine Tiere in einer Schau präsentiert. In diesem Jahr hat er erstmals verzichtet: »Aus Altersgründen«, sagt der 80-Jährige. Seine Vereinskameraden aber hoffen, dass er sich im kommenden Jahr noch einmal überreden lässt: Schließlich gehört er zu den wenigen, die noch große Hühner, nämlich weiße Wyandotten, züchten.
»Zur Geflügelzucht bin ich durch einen Nachbarn gekommen«, erzählt Heinrich Panhorst. Der züchtete Hunde und eben auch Rassegeflügel. Jedes Jahr, wenn beim Nachbarn im Frühjahr die Küken schlüpften, war der Ubbedisser davon angetan. Und so schaffte er sich vor nun 46 Jahren die ersten Tiere an und trat drei Jahre darauf dem Verein bei.
Eier muss er seitdem nicht zukaufen. »Die Eier meiner Tiere schmecken einfach besonders gut. Schließlich laufen sie den ganzen Tag frei herum«, erzählt der 80-Jährige, der Ehrenvorsitzender in seinem langjährigen Verein ist. Und auch das Fleisch seines Geflügels isst er mit Genuss. »Früher musste ich immer die ganze Verwandtschaft versorgen«, schmunzelt er. In seiner »Hochzeit«, erinnert sich Heinrich Panhorst, habe er 60 Tiere gehabt. Urlaub war trotzdem möglich: Entweder versorgte seine Mutter die Hühner oder später die Schwiegertochter.
So verbunden, wie er seinem Heimatort Ubbedissen ist, so verbunden war Heinrich Panhorst auch einst seinem Arbeitgeber: »48 Jahre war ich als Meister bei Dürkopp Adler, nachdem ich meinen Beruf als Maschinenschlosser vorher bei Fischer & Krecke gelernt hatte.« Die Entwicklung, die das Unternehmen genommen hat, verfolgt er genau.
Der 80-Jährige ist zudem ein begeisterter Großvater, der den Werdegang der Enkel - 23, 20 und 18 Jahre jung - interessiert begleitet. Auch wenn zu seinem Bedauern keiner von ihnen als Geflügelzüchter in seine Fußstapfen tritt, empfindet er sie als Glück. »Wer keine Kinder hat, wird das irgendwann bereuen.« Und schmunzelnd verkündet er seine Überzeugung: »Der Großvater, der seine Enkel gut behandelt, kommt bestimmt in den Himmel.«Sabine Schulze

Artikel vom 20.11.2006