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»Varus bleibt ein Rätsel«

Beweise für Kalkriese als Ort der Schlacht gibt es nicht

Osnabrück (WB/lni). Der jüngste Streit um den Schauplatz der historischen Varusschlacht hat aus niedersächsischer Sicht die Zusammenarbeit mit den westfälisch-lippischen Partnern nicht geschadet.

»Es gibt eine gute Kooperation«, sagte der Geschäftsführer der Varusschlacht gGmbH in Kalkriese bei Osnabrück, Joseph Rottmann, am Freitag. Es gebe keine neuen wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse, die die Forschungen in Kalkriese in Frage stellen würden, betonte Rottmann bei der Präsentation der Grabungsergebnisse aus diesem Sommer. Geplant ist für das 2009 - 2000 Jahre nach Ende der für die Römer verheerenden Varusschlacht - eine Großausstellung zur Varusschlacht in Kalkriese, in Haltern am See und im lippischen Detmold.
Vor wenigen Tagen hatten, wie berichtet, Wissenschaftlicher und Historiker Kalkriese als Ort der historischen Schlacht in frage gestellt. »Hier handelt es sich um Arbeit, die immer im Fluss ist und wo es nie abschließende Ergebnisse geben wird«, sagte die archäologische Leiterin des Museums in Kalkriese, Susanne Wilbers-Rost. Die Forscher würden nie den definitiven Beweis dafür finden können, dass es sich bei den Grabungsfunden tatsächlich um Überreste der Varusschlacht handele. Auch die jüngsten Grabungsergebnisse sprächen aber deutlich dafür, dass Kalkriese Schauplatz einer antiken Schlacht zwischen Römern und Germanen gewesen sein müsse.
In diesem Sommer untersuchte das Grabungsteam einen bereits vor längerer Zeit gefundenen Graben, der ersichtlich künstlich angelegt worden sei, betonte Wilbers-Rost. Der Verlauf sei eher untypisch für eine römische Anlage. Auch das Vorhandensein von Toreinschnitten im Abstand von wenigen Metern spreche dafür, dass die Anlage von Germanen angelegt wurde, wahrscheinlich, um die Römer in die Enge zu treiben.
www.kalkriese-varusschlacht.de

Artikel vom 18.11.2006