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Schulte geht das Geld aus

Insolvenzantrag

Von Bernhard Hertlein
Essen/Bielefeld/Lübbecke (WB). Die Holding des Sanitär- und Heizungsgroßhandels Schulte hat am Freitag in Essen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Betroffen sind in OWL die Standorte Bielefeld, Detmold, Minden und Lübbecke.

Schulte zählt an 150 Standorten insgesamt 1290 Mitarbeiter. Bis 1998 war das Unternehmen Teil des Thyssen-Konzerns. Beliefert werden 20 000 Kunden im Heizungs- und Sanitärhandwerk.
Noch im August 2006 hatten sich der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Guido Sandler, Sohn des gleichnamigen früheren persönlich haftenden Gesellschafters der Bielefelder Dr. Oetker-Gruppe, und der ebenfalls aus Ostwestfalen stammende Aufsichtsratschef Carl-Thomas Epping noch optimistisch gezeigt, dass Schulte die Trendwende geschafft habe. Auch jetzt sei die Lage nicht aussichtslos. Die Geschäftsführung habe Kontakt zu Firmen aus der Branche, die bereits Interesse an einer Übernahme von Schulte geäußert hätten.
Vor dem Antrag auf Insolvenzeröffnung hatte der größte Kreditgeber einen zweistelligen Millionenbetrag fällig gestellt. Angesichts gerade erst beendeter weitreichender Restrukturierungsmaßnahmen sei es unmöglich gewesen, diese zu erfüllen.
Das zuständige Amtsgericht Essen hat Rolf-Otto Neukirchen zum Insolvenzverwalter bestellt.

Artikel vom 18.11.2006