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Pisa-Kritik ignoriert

Studie mit Zähnen und Klauen verteidigt


Zu dem Bericht »Zweifel an der Pisa-Studie«:
Von Anfang an haben die Vertreter von Pisa auf Kritik damit reagiert, dass sie sie ignorierten. Wenn dies nicht mehr möglich war, warfen sie den Kritikern vor, sie würden Pisa nicht verstehen. Auf der nächsten Stufe sprachen sie ihnen die Berechtigung zur Kritik ab, weil sie keine Bildungsforscher im engeren Sinn seien. Selten ließen sich die Pisa-Leute dazu herab, inhaltlich zu argumentieren, wobei sie ihrerseits immer wieder viel Unverständnis an den Tag legten und ihre Auslassungen mit Zähnen und Klauen verteidigten.
Einmal in den fünf Jahren seit der Veröffentlichung des ersten Pisa-Berichts habe ich sogar erlebt, dass ein Fehler eingeräumt wurde. Diesem Mechanismus ist zur Zeit der Kritiker Wuttke ausgesetzt.
Tatsächlich sind die Pisa-Mitarbeiter intellektuell und politisch in ihrem System gefangen und befangen, so dass sie anscheinend nicht anders reagieren können. Es bleibt zu hoffen, dass das Buch »Pisa & Co.« in dem Wuttke und andere ihre harte Kritik an Pisa niedergelegt haben, von der Öffentlichkeit genügend zur Kenntnis genommen wird und dadurch einiges von der Luft aus dem Pisa-Popanz abgeht, der ja nirgends so heiß aufgeblasen ist wie in Deutschland.

PROF. DR. PETER BENDERUniversität Paderborn,Fakultät für Elektronik, Informatik und Mathematik33098 Paderborn

Artikel vom 25.11.2006