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»Job-Training« macht junge
Leute fürs Berufsleben fit

AWO und die REGE bieten kostenloses Projekt an

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Baumheide (WB). Ein gelungener Übergang von der Schule in das Berufsleben ist mehr denn je wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Orientierungshilfe bietet jetzt das »Job-Training«, ein neues Projekt des Bielefelder Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO).

Bei dem AWO-Projekt, das mit Unterstützung der Personalentwicklungsgesellschaft REGE seit gut drei Monaten läuft, erhalten junge Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren die einmalige Chance, sich kostenlos auf den künftigen möglichen Job vorzubereiten. Das Angebot wird in den Freizeitzentren (FZZ) Baumheide und Stieghorst durchgeführt und richtet sich nicht zuletzt an junge Menschen mit Migrationshintergrund. Projektleiter Mathias Heidenescher (46) und Kirsten Hopster, AWO-Referentin für Schule und Jugend, betonen unisono: »Gerade für diese Menschen sind das Schreiben von Bewerbungen und das Telefonieren mit möglichen Arbeitgebern ein schwieriges Unterfangen. Dennoch führt kein Weg an diesem Schritt vorbei, sobald das Schulende naht und es heißt, sich um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.«
Genau an dieser Stelle setzt das Job-Training ein. In den FZZ Baumheide und Stieghorst sind entsprechende Räume eingerichtet, in denen die jungen Menschen, angeleitet von dem erfahrenen Trainer Mathias Heidenescher, ihre Bewerbungen erstellen können und wo etwaige Vorstellungsgespräche eingeübt werden.
Bei all dem stehen den jungen Leuten nicht nur technisch moderne Geräte (Laptops, Internet, Digitalkamera) zur Verfügung, sondern auch sämtliche Materialien wie Bewerbungsmappen und Versandtaschen.
Wie Job-Trainer Heidenescher erklärt, ist das Projekt sehr gut angelaufen. »Die junge Leute, die zu mir in die Beratung kommen, zeigen zumeist großes Interesse an dem vielseitigen Angebot.« Wichtig bei der Beratung sei vor allem die persönliche Befragung, in der die Stärken und Schwächen des Teilnehmers angesprochen werden. »Da kommen manchmal ganz nützliche Dinge zum Vorschein. Ein Jugendlicher, der bei der Berufswahl noch keine oder nur eine ungenaue Vorstellung hat und mir zum Beispiel verrät, dass er gerne mal Graffiti versprüht, eignet sich vielleicht für einen gestalterischen Beruf«, erzählt Heidenescher aus der Praxis.
Am Freitag hatte Denis Kolcu (19) aus Brake ein Beratungsgespräch. Zum Glück hat sich der junge Mann, derzeit noch Zivildienstleistender im FZZ Baumheide, bereits festgelegt: »Ich möchte einmal Koch werden und suche gerade eine Ausbildungsstelle.«
Das Job-Training sei grundsätzlich für alle jungen Menschen in Bielefeld offen, sagt Heidenescher, der gern über weitere Details zum Projekt informiert, und zwar mobil unter Telefon 0162/76 62 179.

Artikel vom 18.11.2006