Für Frankreich ist es ein historisches Datum. Erstmals greift eine Frau nach dem höchsten Staatsamt. Eine Frau mit Charme und Eleganz, die für Nicolas Sarkozy, ihren möglichen Gegner bei der Präsidentschaftswahl, ein ganz schwerer Brocken werden wird. Dieser hätte sich lieber einen »klassischen« männlichen Gegner gewünscht. Nun wird er im Wahlkampf gegen die elegante Sozialistin den richtigen Ton treffen müssen. Segolene Royal muss auf den Weg in den Elysee-Palast zunächst einmal ihre zerstrittene Partei einen. Hier dürfte sie jedoch auf starke Unterstützung hoffen. Ihr Lebensgefährte ist schließlich Stephan Hollande, Vorsitzender der Sozialisten. Die schwerste Aufgabe, die Segolene Royal jetzt vor sich hat, liegt darin, sowohl in der Mitte des politischen Spektrums wie auch am linken Rand die nötigen Stimmen für einen Wahlsieg zu gewinnen. Wie sie diesen Spagat bewältigen will, wird der Wahlkampf zeigen. Dass sie als erste sozialistische Politikerin, die eher als linksliberal einzustufen ist, die von einer linken Regierung durchgesetzte 35-Stunden-Woche in Frage stellte, wird ihr auf der extremen Linken allerdings keine Freunde machen. Friedhelm Peiter
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