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Igel noch nicht »einsammeln«

Stacheltiere können sich ihr Überwinterungsgewicht selbst anfressen

Sennestadt (WB). Herbstzeit ist Igelzeit, weiß er Bielefelder Tierschutz-Verein. Bereits jetzt werden Igel zur Überwinterung in das Tierheim an der Kampstraße gebracht. Vielen der stacheligen Gesellen wäre aber eher damit geholfen, wenn sie in ihrer natürlichen Umgebung bleiben könnten.

Denn dort können sie sich noch bis zum Winterschlaf - je nach Witterung ab Ende November oder Anfang Dezember - die notwendigen Fettpolster anfressen. Deshalb bitten die Bielefelder Tierschützer dringend: »Nicht jetzt schon jeden Igel aufsammeln, der im Garten oder beim Spaziergang gefunden wird!« Wesentlich sinnvoller sei es, den Tieren durch rechtzeitige Zufütterung im Freien zu helfen. Auch ein noch kleiner Igel kann bei richtiger und regelmäßiger Fütterung pro Tag zehn bis 15 Gramm zunehmen und so sein Überwinterungsgewicht gut erreichen.
Besonders Gartenbesitzer können den Stacheltieren helfen - durch eine Futterstelle, die vor Regen, aber auch vor anderen Tieren wie Katzen oder auch Elstern geschützt sein muss. Hierfür eignen sich eine umgedrehte Obstkiste, auf die eine Plastikplane oder Dachpappe genagelt wird, oder vier umgedrehte Blumentöpfe, bedeckt mit einem viereckigen, stabilen Holzbrett.
Gefüttert werden sollte stets abends zum gleichen Zeitpunkt, denn Igel haben eine innere Uhr und sind sehr pünktliche Zeitgenossen. Als Nahrung für den stacheligen Gartenbewohner eignen sich Katzen- und Hunde-Dosenfutter, Rühreier oder hartgekochte Eier, jeweils vermischt mit Igeltrockenfutter oder Futterhaferflocken. Auf keinen Fall sollte Milch angeboten werden - die kann für Igel tödlich sein.
Informationen und weitere Tipps gibt der Tierschutz-Verein Bielefeld gern unter Telefon 05 21 / 76 36 22.

Artikel vom 18.11.2006