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Hermann Stenner

Hermann Stenner wurde am 12. März 1891 in Bielefeld als ältestes von acht Kindern des Malermeisters Hugo Stenner und seiner Frau Elise, geb. Hövener, geboren. 1908 schloss er »dort« (das Wort steht in Stenners Korrespondenz stets für seine Heimatstadt) die Realschule ab und trat im folgenden Jahr in die Zeichenklasse des hervorragenden Pädagogen Heinrich Knirr (München) ein.
Ende März übersiedelte Stenner aus der mondänen Metropole nach Stuttgart, gegen das das junge Talent (zunächst, aber das gab sich bald . . .) heftige Vorurteile pflegte - seine Zeichnung der tumben »7 Schwaben« spricht Bände. Stenners exorbitante Fähigkeiten hoben den Ostwestfalen bald weit über seine Mitschüler hinaus; 1911 gehörte er zur renommierten Komponierklasse von Adolf Hölzel.
Wer zeitgenössische Kunst von Rang ausstellen wollte, kam an Stenner nicht mehr vorbei. Um so bitterer die Nachricht vom Tod des Kriegsfreiwilligen (7. August 1914), der am 3. oder 4. Dezember an der Ostfront bei Lowitz/Ilow in Polen fiel. Dr. Jutta Hülsewig-Johnen (Kunsthalle Bielefeld) urteilt: »Die Entwicklung zeigt ihn 1914 auf der Höhe der künstlerischen Avantgarde der Zeit. Die überregionale Geltung des Ýostwestfälischen ExpressionistenÜ Hermann Stenner ist heute kunsthistorisch unbestritten.«

Artikel vom 18.11.2006