Bielefeld (bp). Mitte 2007 will die Firma »@ friends« das ehemalige DPWV-Haus an der Alfred-Bozi-Straße 10-11 beziehen. Bis dahin soll das Gebäude, 1931 für die Seidenweberei Wertheimer & Co. errichtet und seit Frühjahr diesen Jahres im Besitz der Borchard + Dietrich OHG (Westend-, Eastend-Tower, Z-Haus) vom Untergeschoss bis zum Dach komplett saniert sein - unter Denkmalschutzbedingungen. Christoph Borchard: »Wir investieren vier Millionen Euro.«
Einen neuen - alten Namen bekommt das Gebäude auch: künftig heißt es »@friends Kontor«. Erika Haack, Heike Ehlers und Marc Gobetto, Geschäftsführer von »@friends«, 1999 gegründet, betonen: »Wir haben einen langfristigen Mietvertrag geschlossen - planen so, dass wir im nächsten Jahr weitere 100 Mitarbeiter einstellen können.« Die Firma mit Niederlassungen in Bielefeld und Braunschweig beschäftigt 500 Mitarbeiter, sieht sich als »Partner für Kundenfindung und Kundenbindung«. Telefonische Ansprache von Neu- und Stammkunden betreibt »@friends« unter anderem für Bertelsmann, Dr. Oetker, Gruner & Jahr, den Axel Springer-Verlag, den »Spiegel«. Die Firma arbeitet heute vom Komplex Dürkopp Tor I aus. Architekt Clemens Garbysch plant ein neues Glasstaffelgeschoss auf die Rundung des Kontorgebäudes aufzusetzen - in drei Geschossen werde es 2500 Quadratmeter Nutzfläche geben; im Tiefparterre mietet die Firma von Busch 800 Quadratmeter an. Herzstück des Gebäudes ist der Innenhof, in den ein »gläserner Fahrstuhl« eingebaut werden soll. Fenster und Fassade werden erneuert, alles, so Christoph Borchard »in enger Absprache mit dem Denkmalschutz, inzwischen abgesegnet auch vom Beirat für Stadtgestaltung«. Erhalten werden muss, so eine Auflage, der Eingangsbereich. Borchard: »Dort soll der Charakter der 1950er Jahre bestehen bleiben.« Eine Teilbaugenehmigung erwarte er noch in diesem Monat, von Dezember an soll saniert werden. Einige Monate lang war die Stadtbibliothek als Nutzer des Gebäudes im Gespräch (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Weil die Stadt aber keine Planungssicherheit versprechen konnte, es Anfragen anderer Interessenten gab, habe man von sich aus im August dieses - mögliche - Projekt abgesagt. Christoph Borchard: »Zu Recht - wie man ja jetzt sieht.« Eine knappe Ratsmehrheit hat sich am letzten Donnerstag für den Verbleib der Zentralbibliothek am jetzigen Standort - Jahnplatz - entschieden.
Drucken