Fotografien von Diether Münzberg in der FHM-Galerie
Von Uta Jostwerner und Hans-Werner Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Die Schornsteine spieen rußiges Zeugs in die Luft. Dafür florierte der Bergkohleabbau und bescherte den Menschen im Ruhrgebiet eine sichere Existenz. Die Kinder spielten damals noch selbstverständlich auf der Straße und die Eltern hörten nach Feierabend Adolf Tegtmeier oder guckten Ekel Alfred.
Der Pütt in den 70er Jahren kann weder aus ökologischer noch auch ästhetischer Sicht als Vorbild angesehen werden. Und doch bilden Ort und Zeit eine unverwechselbare Aura und stehen für ein ganz spezifisches Lebensgefühl, das in den Fotografien von Diether Münzberg greifbar wird. Sie entstanden zwischen 1972 und 2005 und bilden eine persönliche wie allgemeingültige Retrospektive auf das Ruhrgebiet während der vergangenen drei Jahrzehnte. Die Werke, etwas 70 an der Zahl, können derzeit im Verwaltungstrakt der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) besichtigt werden. Ihr Schöpfer lehrt dort seit August dieses Jahres »Visuelle Medien« und ist Leiter der hausinternen Akademie für Gestaltung. »Da ich ein Mann des Bildes bin, gebe ich meine Antrittsvorlesung in Form einer Ausstellung«, sagt Professor Münzberg, der in Duisburg aufwuchs und Fotografie in Köln und an der FH Bielefeld studierte, wo er mit einer Arbeit über Kinder im Ruhrgebiet diplomierte. Sie ist ebenso Teil der Ausstellung wie Abbildungen von Industrie- und Wohnarchitektur, Stadtansichten, Fassaden und Kiosken. Einige Werke entstanden als Auftragsarbeit für das Folkwang-Museum in Essen, andere aus privaten Interessen. Diether Münzberg war Lehrbeauftragter an der FH Bielefeld und an der Hochschule Anhalt in Dessau. 2002 gründete er die Akademie für Gestaltung an der Symmedia-Akademie Bielefeld. Die Ausstellung ist Auftakt einer auf Kontinuität setzenden Ausstellungstätigkeit in der FHM, Ravensberger Straße 10G. Sie kann montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr besichtigt werden.
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