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Mit »Roter Laterne«
gegen das Kita-Gesetz

Elterninitiativen riefen zum Protestumzug auf


Bielefeld (WB/hb). Zu einem Lichterumzug haben die Bielefelder Elterninitiativen gestern abend aufgerufen, um gegen die geplanten Neuerungen des Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder (GTK) zu protestieren. Mehr als 1000 Kinder und Eltern folgten dem Aufruf und zogen mit ihren Laternen von der Bahnhofstraße zum Rathaus, um dort Helga Gießelmann, Mitglied des NRW-Landtags, Sozialdezernent Tim Kähler und Pit Clausen, den Fraktionsvorsitzenden der Bielefelder SPD-Fraktion, stellvertretend für die NRW-Landesregierung eine »rote Laterne« zu überreichen. »Wir wollen den Politikern den Weg zum Gesetz erhellen und allen Landtagsabgeordneten Mut machen, mehr für Kinder zu tun«, erklärt Tobias Eggerer, Fachberater beim DPWV und selbst Großvater.
Der Protest der Elterninitiativen richtet sich besonders gegen die geplante Umstellung auf Pauschalbeiträge für Tageseinrichtungen für Kinder. Dies hätte zur Folge, dass Einrichtungen, die sich auf die Betreuung kleinerer Gruppen - beispielsweise für sehr junge oder behinderte Kinder - spezialisiert haben, nicht mehr zu finanzieren wären.
Auch die Überlegung der Landesregierung, das gesamte unternehmerische Risiko auf die Träger zu verlagern, wäre für die Elterninitiativen kaum tragbar. »Es bereitet uns große Sorgen, wie man mit bürgerlichem Engagement umgeht«, betonte Eggerer.
Die Politiker Clausen und Gießelmann kündigten an, ihre Laternen nach Düsseldorf zu schicken, sei dies doch der eigentliche Adressat der Demonstration. »Wir teilen das Anliegen der Demonstranten in voller Hinsicht«, meinte Clausen.

Artikel vom 17.11.2006