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An Merkel festgehalten

Putsch kein Thema


München (Reuters). Die CSU hat nach Worten von Generalsekretär Markus Söder nach der Bundestagswahl vor gut einem Jahr keinen Putschversuch gegen CDU-Chefin Angela Merkel erwogen.
Söder ließ gestern in München jedoch offen, ob es kurz nach der Wahl im September 2005 tatsächlich Versuche des damals noch amtierenden Bundeskanzlers Gerhard Schröder gab, CSU-Chef Edmund Stoiber zu einer Intrige gegen Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel zu überreden. »Wer den Fernsehauftritt von Gerhard Schröder an dem Wahlabend verfolgt hat, der hat nun wirklich sehen können, spüren können, dass Schröder um jeden Preis Kanzler bleiben wollte und dass er um jeden Preis Angela Merkel verhindern wollte«, sagte Söder.
»Für die CSU ist und war es allerdings nie ein Thema, zu keinem Zeitpunkt.« Medienberichten zufolge soll Schröder unmittelbar nach der verlorenen Wahl mit aller Macht versucht haben, seine Herausforderin Merkel als Kanzlerin zu verhindern. So habe Schröder den bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber noch am Wahlabend unter vier Augen um eine Unterredung in den nächsten Tagen gebeten, hieß es unter Bezug auf CSU-Kreise. Drei Tage säter habe Stoiber daraufhin in München einen Emissär des noch amtierenden Kanzlers empfangen. Dieser nicht aus der Politik stammende Gesandte habe Stoiber das Angebot überbracht, der CSU-Chef solle »als erster Mann der Union« in eine große Koalition unter Schröders Führung eintreten.

Artikel vom 17.11.2006