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Schau in Berlin
und Hamburg


Hamburg/Berlin (dpa). Kaum ein Kunstwerk hat in Deutschland eine so heftige Diskussion über Kunst und Politik ausgelöst wie Hans Haackes Installation »Der Bevölkerung« in einem Innenhof des Reichstags. Mit seinem mit Erde aus den Wahlkreisen der Abgeordneten gefüllten Beet wollte der Künstler auch einen Kontrapunkt zur Inschrift im Giebel des Reichstags setzen: »Dem deutschen Volke«. Zum 70. Geburtstag Haackes, der seit 1965 in New York lebt, zeigen die Hamburger Deichtorhallen (von heute an) und die Berliner Akademie (von morgen an) zeitgleich die erste Retrospektive des bedeutenden Konzeptkünstlers mit dem Titel »wirklich - Werke 1959-2006«. Die Aufzeichnung der Bundestagsdebatte ist Teil der Berliner Schau.
In Hamburg liegt der Schwerpunkt auf den frühen Arbeiten sowie auf den Werken, die um Wirtschaft, Unternehmen und Sponsoring kreisen. Auf 3000 Quadratmetern ohne Stellwände zeigen die Deichtorhallen 41 Arbeiten, davon 30 zum Teil technisch aufwendige Installationen.
In der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz spielen Werke zu Geschichte und Politik die Hauptrolle. An der Glasfassade des Gebäudes hat Haacke in seiner Installation »Kein schöner Land - weil sie nicht deutsch aussahen« die Namen von Opfern des Fremdenhasses in Deutschland auf Transparenten angebracht.

Artikel vom 17.11.2006