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Auseinandersetzung
mit einer Heiligen

Elisabeth-Jahr zum 800. Geburtstag startet


Erfurt (dpa). Diese um 1700 enstandene Holzfigur der Heiligen Elisabeth steht im Mariendom in Erfurt. Mit einem Gottesdienst beginnt morgen das Gedenkjahr anlässlich des 800. Geburtstages der Heiligen Elisabeth von Thüringen. An diesem Tag beginnt auch der Elisabethweg, der die Figur aus der Erfurter Allerheiligenkirche in einem Trageschrein durch alle Kirchengemeinden führt. Der »Besuch« ihrer Bistumspatronin soll die Katholiken ermuntern, sich mit der Person der Heiligen Elisabeth und ihrer heutigen Bedeutung auseinander zu setzen.
Zahlreiche Geschichten, Wunder und Legenden berichten von dem selbstlosen Wirken dieser Frau, die in atemberaubender Konsequenz freiwillig den Weg von höchster gesellschaftlicher Stellung zur tiefsten Armut wählte. In der Nachfolge Christi widmete sie ihr Leben voll und ganz den Schwächsten der Gesellschaft. Elisabeth war gut 13 Jahre alt, als sie 1221 mit Ludwig IV., Landgraf von Thüringen, Pfalzgraf von Sachsen und Graf von Hessen, vermählt wurde. Ein Jahr später wurde auf der Kreuzburg ihr Sohn Hermann geboren. 1224 und 1227 folgten die Töchter Sophie und Gertrud. Nach dem frühen Tod ihres Mannes war sie den Anfeindungen des Hofes ausgeliefert. Die 20-jährige Witwe verließ mit ihren Kinder Thüringen und durchlitt eine Zeit tiefster Demütigungen. Nach langen Auseinandersetzungen um ihr Witwengut verzichtete sie auf ihre Kinder und gründete in Marburg ein Hospital.
Ausgerechnet dort gibt es Streit um ein »Lichtkunstprojekt« in Form eines riesigen roten Herzens, das an die Heilige erinnern soll. Elisabeth starb 1231 im Alter von 24 Jahren. Vier Jahre später wurde sie von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Die Wartburg und die Nenenburg zählen zu den Gedenkstätten dieser Frau.

Artikel vom 17.11.2006