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BGH verschärft Urteil

Terrorhelfer erstmals rechtskräftig verurteilt

Droht eine längere Haft: Mounir El Motassadeq.
Karlsruhe (dpa). Fünf Jahre nach den Anschlägen des 11. September 2001 ist erstmals ein Terrorhelfer der Hamburger Selbstmordpiloten rechtskräftig verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe verschärfte das Urteil gegen den Marokkaner Mounir El Motassadeq gestern drastisch: Der 32- Jährige sei auch der Beihilfe zum Mord in 246 Fällen schuldig.
Das Oberlandesgericht Hamburg, das Motassadeq 2005 lediglich wegen des Terrorvorwurfs zu sieben Jahren Haft verurteilt hatte, muss nun in einem neuen Verfahren nur noch über die Höhe der Strafe entscheiden. Damit droht Motassadeq, der im Februar vorerst auf freien Fuß gesetzt wurde, eine deutlich längere Freiheitsstrafe.
Motassadeq bleibt vorerst auf freiem Fuß. Das Oberlandesgericht Hamburg lehnte gestern Abend einen Antrag der Bundesanwaltschaft ab, seine vorläufige Freilassung rückgängig zu machen. Die Bundesanwaltschaft will nun mit einer Beschwerde die Inhaftierung Motassadeqs durchsetzen.

Artikel vom 17.11.2006