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Fragen zur Heuschnupfen-Pille

Gut verträglich, aber bei Wirkungsnachweisen noch ganz am Anfang

Horst Müsken, Allergieexperte aus Bad Lippspringe.
Bad Lippspringe (WB/rb). Die so genannte Pille gegen Gräserpollen-Allergie gilt als gut verträglich, aber in ihrer Wirkungsweise noch mit Fragezeichen behaftet. Das erklärte Dr. Horst Müsken vom Allergie Dokumentations- und Informationszentrum in Bad Lippspringe.
Wie berichtet ist seit gestern ein neues Präparat auf dem Markt, das nicht jahrelang unter die Haut (subcutan) gespritzt wird, sondern täglich unter die Zunge (sublingual) gelegt wird. Neben dem von Alk-Scherax vertriebenen Mittel Grazax werden in Kürze weitere Hersteller eine Zulassung vergleichbarer Mittel erhalten.
Spritze wie Tablette enthalten den gleichen Stoff: Haltbargemachte Gräserpollen, um den Körper zu immunisieren. Für ein Festhalten an der Therapie mit Spritzen spricht laut Müsken eine über Jahrzehnte gesicherte Datenlage. Nur in ganz wenigen Fällen sei das klassische Verfahren mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Dafür garantiere es nachweislich zwei weitere Effekte: Einer Ausweitung des Allergiespektrums etwa auf Birke oder Haselnuss wird genauso entgegengetreten wie Asthma.

Artikel vom 17.11.2006