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Tagebuch für
die Nachwelt

»Mein 18. November«


Münster (dpa). Der Durchschnitts-Westfale steht morgens um 6.50 Uhr auf, die Durchschnitts-Westfälin drei Minuten früher. So lautet eine Erkenntnis der Tagebuch-Aktion »Mein 18. November«, zu der nun ein gleichnamiges Buch veröffentlicht worden ist.
Der Band dokumentiert 100 von 5100 eingesandten Berichten über den westfälischen Alltag, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gestern mit. Mit der Aktion sollte das Alltagsgeschehen an einem völlig normalen Tag in Westfalen für die Nachwelt festgehalten werden. Zusammen mit Volkskundlern der Uni Münster hatte der LWL vor einem Jahr zu der Aktion aufgerufen. »Die Berichte zeigen das Lebensgefühl der Menschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts und sind wertvolles Material für unser Archiv«, sagte Initiatorin Prof. Ruth-E. Mohrmann, Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission beim LWL. Geschrieben haben Menschen aller sozialer Schichten und jeglichen Alters: vom Gefängnis-Insassen bis zum Beamten, vom Zweitklässler bis zum über 90-Jährigen. Sie erzählen etwa von Freundschaft im Alltag, über Krankheiten, mit denen zu kämpfen ist, über einen ganz normalen Studententag, der morgens mit einer Party beginnt und abends mit einer anderen Party endet.
Vergleichbare Projekte hat es nach Angaben der Initiatorin bereits in Skandinavien und Großbritannien gegeben.www.mein18november.de

Artikel vom 17.11.2006