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Die Staffel als
deutsche Domäne

Skilanglauf: Männer siegen

Gällivare (dpa). Erst Sturz, Stockbruch und Enttäuschung, dann folgte Power und Jubel.
Bester Deutscher im Einzel: Franz Göring.

Tobias Angerer hat beim ersten Distanz-Weltcup der Skilangläufer in Schweden alle Gefühlslagen durchlebt. Nachdem der Vachendorfer als Gesamt-Weltcupgewinner ob des Missgeschicks im 15-km-Skatinglauf mit Rang acht vorlieb nehmen musste und über den ersten Langlauf-Sieg von Biathlon-Star Ole Einar Björndalen (Norwegen) staunte, führte er gestern an Nummer drei laufend die 4x10-km-Staffel mit Jens Filbrich (Frankenhain), Franz Göring (Zella-Mehlis) und Axel Teichmann (Bad Lobenstein) dank zum Sieg.
Ähnlich erging es den Frauen. Während über 10 km Claudia Künzel (Oberwiesenthal) beim Sieg der überragenden Tschechin Katerina Neumannova als 16. beste Deutsche war und sich gleich zu Beginn Ratlosigkeit breit zu machen drohte, wuchs die Staffel über sich hinaus. Manuela Henkel (Oberhof), Neuling Katrin Zeller (Oberstdorf), Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) und Künzel lieferten dem Favoriten Norwegen einen heißen Kampf und mussten sich nur um neun Sekunden geschlagen geben.
»Es war der erwartet schwierige Einstand«, sagte Bundestrainer Jochen Behle, der neue Alternativen für seine Teams testete und fündig wurde. So war ausgerechnet der Jüngste im Team, Franz Göring, im Einzel bester Deutscher. Platz drei hinter Björndalen und dessen Teamkollegen Tore Ruud Hofstad war eine Überraschung. »Wir hatten schon im Training gesehen, dass Franz gut drauf ist. Aber das es für einen dritten Platz reicht, hätte ich nicht gedacht«, so Behle.
Viel mehr war Angerer für einen Platz auf dem Podest vorgesehen. Doch er stürzte in der zweiten Abfahrt, war kurzzeitig ohne Luft und zu allem Überfluss brach noch ein Stock. »Ich bin 500 Meter nur mit einem Stock gelaufen, da ist die Zeit fort«, erzählte »Tobi«.

Artikel vom 20.11.2006