Düsseldorf (dpa). Das erste Duell der beiden größten deutschen Box-Teams um eine Weltmeisterschaft in der Königsklasse ist perfekt.
Schwergewichtler Ruslan Tschagajew (Usbekistan) von der Hamburger Universum-Promotion erkämpfte sich vor 4000 Zuschauern mit einem 2:1-Punktsieg (117:111, 114:115, 116:112) über John Ruiz (USA) das Recht, WBA-Weltmeister Nikolai Walujew (Russland) aus dem Berliner Sauerland-Team herauszufordern. »Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen, für den ich sehr, sehr hart gearbeitet habe«, sagte Tschagajew (28). Der wegen seiner Schlaghärte gefürchtete Rechtsausleger hatte zuvor eine taktische Meisterleistung abgeliefert. »Ruslan sollte ständig aus der Distanz boxen. Das war für ihn als kleinerer Mann nicht leicht, aber er hat das Konzept umgesetzt«, lobte Trainer Michael Timm. Sein Schützling - als Amateur Weltmeister und Bezwinger des Kubaners Felix Savon - zeigte, dass er mehr ist als nur der »weiße Tyson« und auch boxerisch eine Menge vorzuweisen hat. Das überzeugte auch Klaus-Peter Kohl, der schon vor dem letzten Gong euphorisch jubelte. »Ein Superkampf. Jetzt wissen wir, dass Ruslan jeden Gegner auch nach Punkten besiegen kann«, meinte der Geschäftsmann über den Usbeken, der in seinen 23 Profikämpfen 17 Mal vorzeitig gewonnen hat. Kohl wird in Tschagajew weiter investieren, um nach den Klitschko-Brüdern wieder einen Schwergewichts-Champion zu haben. Als erstes will er bei der WBA einen Antrag auf eine direkte Titelverteidigung stellen. Wird dem stattgegeben, müsste der Fight zwischen bis Ende März 2007 über die Bühne gehen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass Walujew noch eine freiwillige Titelverteidigung gegen einen handverlesenen Gegner einschiebt. Dann käme das Duell David gegen Goliath - der russische Riese ist mit 2,13 Meter 28 Zentimeter größer als sein Herausforderer - frühestens Mitte des nächsten Jahres zu Stande.
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