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Vierfach-Erfolg
der Rodlerinnen

Leitner/Resch retten Doppel-Bilanz

Cesana (dpa). Mit einem Vierfach-Erfolg zum Weltcup-Start haben die deutschen Rennrodlerinnen ihre Dominanz untermauert.
Weltcup-Erfolg Nummer 29: Die Oberhoferin Silke Kraushaar-Pielach triumphierte in Cesena.

Der Sieg der Oberhoferin Silke Kraushaar-Pielach am Samstag auf der Olympia-Bahn im italienischen Cesana war bereits der 65. Weltcup-Erfolg der deutschen Frauen in Serie. Auf den Plätzen zwei bis vier komplettierten Anke Wischnewski, Tatjana Hüfner und Olympiasiegerin Sylke Otto (alle Oberwiesenthal) das beeindruckende Mannschafts-Ergebnis. Bei den deutschen Doppelsitzern war der zweite Platz von Patric Leitner und Alexander Resch der einzige Lichtblick des Saisonauftakts.
»Ich bin überglücklich. Die Ehe scheint mich zu beflügeln«, jubelte Silke Kraushaar-Pielach, die im Juli ihren Lebensgefährten Michael Pielach geheiratet hatte. »Man weiß einfach vor dem ersten Rennen nie genau, wo man steht«, sagte die 36-Jährige nach ihrem 29. Weltcup-Erfolg erleichtert. Die viermalige Weltcup-Gesamtsiegerin, die vor neun Monaten bei Olympia an gleicher Stelle Silber gewonnen hatte, zog im Finallauf noch an der überraschend nach dem ersten Durchgang führenden Wischnewski vorbei und siegte in 1:36,444 Minuten. »Ihr sind zwei fehlerfreie Läufe gelungen«, sagte der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl, der nach seinem Rücktritt als ZDF-Experte in Cesana dabei war.
»Alle sind insgesamt gut gefahren. Da gibt es nichts auszusetzen«, lobte Bundestrainer Thomas Schwab seine siegverwöhnten Schützlinge. Das schwächste Ergebnis auf der Hochgeschwindigkeitsbahn von Cesana lieferte ausgerechnet Sylke Otto. Die 37-Jährige verpatzte neun Monate nach ihrem Olympia-Triumph an gleicher Stelle den ersten Lauf und lag zunächst nur auf Rang 13. »Sie hat nicht den schnellsten Schlitten und einen Riesen-Fahrfehler in Kurve 17 gemacht«, sagte Coach Schwab. Im zweiten Durchgang startete die Rekord-Weltcupsiegerin jedoch zur Aufholjagd, fuhr Tagesbestzeit und ließ zumindest die internationale Konkurrenz noch komplett hinter sich. »So nah liegen Glück und Pech zusammen«, sagte die zweimalige Olympiasiegerin.
Durchwachsen lief der Start der Doppelsitzer. Leitner und Resch (Königssee/Berchtesgaden), die bei Olympia in Cesana mit Platz sechs enttäuschten, fuhren mit einem starken zweiten Lauf noch auf das Siegerpodest. Nur die Italiener Christian Oberstolz und Patric Gruber waren auf ihrer Heimbahn in 1:36,275 Minuten zwei Hundertstel schneller. Dritte wurden Gerhard Plankensteiner und Oswald Haselrieder (Italien). Dagegen enttäuschten die Olympia-Zweiten André Florschütz/Torsten Wustlich (Oberhof/Oberwiesenthal) als Zehnte.
Olympiasieger Armin Zöggeler ist mit einem Sieg in die Saison gestartet. Der Italiener nutzte seinen Heimvorteil und gewann in 1:46,061 Minuten vor dem Russen Albert Demtschenko. Der Sonneberger David Möller war mit Platz vier bester Deutscher.

Artikel vom 20.11.2006