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Das ändert nichts

Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Rückfall? Das kann der Be-trachter so sehen. Aber das ist ein unschönes Wort. Klar, ähnlich wie beim 1:1 gegen Zypern haben die Deutschen sonst oft Fußball gespielt, aber nun wurde eine derart lasche Vorstellung kaum noch für möglich gehalten.
Nach dem märchenhaften WM-Sommer ist es allerdings an der Zeit, die Dinge wieder auf Normalmaß zu bringen. Und da lässt sich feststellen: Zum Ausklang des anstrengenden Länderspiel-Jahres hatten nicht nur die Deutschen ihre Schwierigkeiten, sondern viele andere Mannschaften auch. Darum kann am dürftigen Auftritt der DFB-Auswahl in Nikosia Kritik geübt werden, jedoch sollte dies verhalten geschehen.
Am sehr positiven Gesamtbild 2006 ändert die letzte Partie nichts. Klinsmanns Hinterlassenschaft bedeutet schließlich nicht, nie wieder einen schlechten Fußball-Abend mit der Nationalelf zu erleben. Das weiß auch der neue Bundestrainer. Joachim Löw benötigt für seinen Job auch die Erfahrung einer enttäuschenden Leistung. Außerdem kann sowas im Hinblick auf 2007 und das EURO-Jahr 2008 nicht schaden.
Das ist eine neue Zeit, mit neuen Aufgaben und neuen Spielern. Auf den Weg gebracht hat Löw schon einiges. Mit zehn Punkten aus vier EM-Qualifikationsspielen können seine Mannschaft und er gut auskommen. Auch wenn das Schwungrad in Zypern nach einer passablen Anfangsphase komplett zum Erliegen gekommen ist. Wer keine Kraft mehr hat, verliert auch an Lust. Kann passieren. Zur Regel dürfte es nicht werden.

Artikel vom 17.11.2006