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Und sofort wieder aufstehen

Oberliga: TuS 97 und TSG wollen sich für Niederlagen rehabilitieren


Bielefeld (WB/jm). Eines verbindet Teutonia Riemke und TuRa Bergkamen an diesem Samstag: Beide sollen dafür büßen, dass der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und die TSG Altenhagen-Heepen am Vorwochenende in der Handball-Oberliga im Gleichschritt punktlos blieben. So weit die Theorie.
Der gestürzte Primus aus dem Bielefelder Norden hat dabei sicherlich die einfachere Aufgabe erwischt. Am Samstag um 17.45 Uhr kommt mit dem Drittletzten SV Teutonia Riemke eine Truppe in die Sporthalle der Realschule, die zuletzt fünf teils heftige Niederlagen kassierte. »Aber bei denen ist was im Busche. Deren Trainer Arnd Wefing hat Konsequenzen angedroht. Da wird sich keiner gehen lassen,« bleibt der Sportliche Leiter des TuS 97 Frank Brennecke seiner Strategie treu, für jeden Gegner starke Worte zu finden. »Ich spiele nicht so gerne gegen angeschlagene Teams. Lieber gegen solche, die selbstzufrieden sind.«
Zudem grassiert bei den 97-ern aktuell ein Magen-Darm-Virus. Sascha Vogelsang liegt schon flach, Arne Schlüter musste das Training abbrechen, und dem angeschlagenen Sven-Eric Husemann schwant ebenfalls schon Übles. Nils Grothaus (Hand) und Ralf Bruelheide (Knie) klagen zudem über hartnäckige Zipperlein.
Weil die A-Jugend zeitgleich in Gladbeck spielt, stehen Christian Niehaus und Sebastian Kopschek nicht als Alternativen für den Tabellenzweiten parat. »Tim Grothaus aus der Reserve hilft aus,« erzählt Frank Brennecke. Die erste Niederlage seit langer Zeit haben sie laut Brennecke als »relativ normal« verarbeitet. »Null Problemo. Wir waren irgendwo fällig und sind auf einen Gegner getroffen, der an diesem Tag einfach griffiger war. Gedanken brauchen wir uns nicht zu machen; erst, wenn wir zwei-, dreimal hintereinander verloren haben.« Die Marschroute des TuS 97: »Wir müssen Gas machen. Entscheidend ist die erste Viertelstunde, wie wir ins Spiel reinfinden.« Dem kundigsten Angriff der Oberliga mit 303 Treffern sollte die schlechteste Deckung (289 Gegentore) eigentlich liegen.
Bei der TSG Altenhagen-Heepen fielen nach der höchsten Niederlage überhaupt, seit Jörg Harke das Traineramt übernommen hat, untereinander kritische Worte. Harke über den erarbeiteten Tenor: »Die Partie war schon vorher im Kopf gewonnen. Uns ist es dann nicht mehr gelungen, den Hebel umzulegen.«
In der Sporthalle Am Friedrichsberg bekommt es die TSG am Samstag (19.30 Uhr) mit der Überraschungsmannschaft dieser Spielzeit zu tun. Nach zahlreichen Abgängen wurde Bergkamen als Absteiger Nummer eins gehandelt,grüßt stattdessen mit 10:8 Zählern von Platz sechs, unmittelbar vor den Bielefeldern. »Eine junge Mannschaft, die mir gut gefällt. Sie spielt einen erfrischenden Handball«, urteilt der TSG-Coach. Kopf des Teams ist der erfahrene Jörg Rösener, der entweder am Kreis oder in der Rückraummitte auftaucht. »Bergkamen hat in Lemgo 33 Tore geworden. Wir 18,« warnt Harke, der die nächsten drei Paarungen - Bergkamen, Lemgo, Ferndorf - im Paket sieht. »Jetzt sind Kämpfer gefordert.« Erstmals spielberechtigt ist Torhüter Stefan Kukuric.
TSG-Handballchef Heinrich Rödding hat keine rechte Erklärung dafür parat, wie das Team kollektiv »in so ein Loch reinfallen konnte.« Zufrieden registrierte er Ankündigungen seitens der Spieler, Wiedergutmachung betreiben zu wollen. An der Zielsetzung des Vereins werde sich nichts ändern. »Oben mitspielen heißt für mich Platz ein bis fünf. Aber dafür müssen wir viel stabiler werden; insbesondere, wenn wir im neu angesetzten Spiel am 23. November in Lemgo bestehen wollen.«

Artikel vom 18.11.2006