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Deutsche Börse aus dem Rennen

Fusionspläne geplatzt

Frankfurt/London (dpa). Die Deutsche Börse gibt ihre Pläne für einen Zusammenschluss mit der internationalen Börse Euronext auf.

»Wir sind weit gekommen, aber zuletzt hat es keinen Sinn mehr gemacht«, sagte Deutsche-Börse- Vorstandschef Reto Francioni. Das Management von Euronext, das eine Fusion mit der New York Stock Exchange (NYSE) bevorzugt, habe die Gespräche nicht wieder aufnehmen wollen. Euronext will bereits im Dezember seine Aktionäre über die Fusion mit der New York Stock Exchange abstimmen lassen.
Er werde keine persönlichen Konsequenzen aus dem Scheitern der Fusion ziehen, denn er trage für das Scheitern der Verhandlungen nicht die Hauptverantwortung, sagte Francioni. Externes Wachstum sei künftig eine Option, aber keine Notwendigkeit. Die ausgezeichneten Geschäftszahlen unterstrichen, dass man auch allein erfolgreich sein könne, sagte der Börsenchef.
Unterdessen will eine Gruppe der weltgrößten Banken im kommenden Jahr eine eigene Handelsplattform für Aktien starten. Dazu gehören Citigroup, Credit Suisse, die Deutsche Bank, Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley und UBS. »Das Konsortium hat für die Realisierung des Projekts bereits Personal verpflichtet, sowie Barmittel und Ressourcen bereitgestellt«, teilten die Unternehmen mit.
Sie reagieren damit auf eine neue EU-Richtlinie »über Märkte für Finanzinstrumente«, die im November 2007 in Kraft tritt und den Wettbewerb im europäischen Aktienhandel fördern soll.

Artikel vom 16.11.2006