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»Im Wandel liegt eine Chance«

Start der bundesweiten grünen »Demografie-Tour« in Bielefeld


Bielefeld (MiS). Die grüne Bundestagsfraktion startete gestern ihre deutschlandweite Demografie-Tour in Bielefeld. »Wir begreifen den gesellschaftlichen Wandel als Chance«, betonte zum Auftakt die grüne Fraktionsvorsitzende Renate Künast. Gemeinsam mit Experten schaute sie sich Projekte in der Stadt an, die im Hinblick auf den Wandel hin zu einer kleiner und älter werdenden Gesellschaft zukunftsweisend sind.
Beispiel 1: die Flachsfarm, eine Kindertagesstätte der von-Laer-Stiftung mit verlängerten Öffnungszeiten und Betreuungsmöglichkeiten auch am Wochenende. »Die Stadt zahlt den üblichen Zuschuss, Arbeitgeber für die zusätzlichen Betreuungsangebote«, erläuterte Stiftungs-Chef Wilfried Lütkemeier das Projekt, das inzwischen bundesweit Aufmerksamkeit erregt hat. Ist die Kinderbetreuung gesichert, können qualifizierte Beschäftigte gehalten oder angelockt werden.
Beispiel 2: die Wohnsiedlung Heinrichstraße der BGW. Sie bietet selbstbestimmtes Wohnen mit Versorgungssicherheit im Alter.
Beispiel 3: die Baugenossenschaft Freie Scholle, die in ihren Siedlungen die nachbarschaftlichen Hilfsstrukturen pflegt.
Für Künast waren die Stationen auf der ersten Etappe der Tour ein Beleg dafür, dass es schon jetzt Modelle und Ideen gibt, auf die sich ändernde Bevölkerungsstruktur einzugehen. »Wir wollen Initiativen starten, um solche Vorhaben noch besser zu fördern.«
Am Abend dann stand eine Diskussion zum Thema auf dem Programm. Auf dem Podium: Susanne Tatje, Demografie-Beauftragte der Stadt Bielefeld. Die erste in einer deutschen Großstadt. »Ebenfalls beispielhaft«, meint Britta Hasselmann. Auch deshalb wählte die Sprecherin für Demografie und Altenpolitik der grünen Bundestagsfraktion ihre Heimatstadt als Startpunkt der Demografie-Tour. Die nächsten Ziele sind Ende des Monats vorbildliche Projekte in der Bundeshauptstadt Berlin.Politik

Artikel vom 16.11.2006