Marktkauf-Zentrale: Belegschaft gegen Sparpläne - Logistikzentrum wird jetzt modernisiert
Von Stefanie Westing und Michael Diekmann Bielefeld (WB). Die Sennestädter Marktkauf-Mitarbeiter sind sauer. Mehr als 300 haben gestern vor der Zentrale gegen geplante Kündigungen protestiert. Bestätigt wurde aber eine siebenstellige Investition für die grundlegende Modernisierung des örtlichen Logistikzentrums.
Symbolisch um »fünf vor zwölf« waren Mitarbeiter der Zentrale an der Fuggerstraße vor die Einfahrt gezogen, machten auf Transparenten ihrem Ärger Luft und kritisierten einmal mehr, dass sie als »kleine Beschäftigte« für Managementfehler büßen sollen. Verdi-Vertreter Dirk Nagel kreidete das »konzeptlose Vorgehen der Marktkauf-Chefetage« an. Man habe, so Nagel, einfach nur Einnahmen und Ausgaben gegenüber gestellt, ohne Markt und Strukturen zu kennen. Bereits angelaufen sind die Arbeiten am Zentrallager. Hier sollen in den nächsten Monaten Regalbedienung und Palettenförderung auf den neuesten Stand gebracht werden. Laut Planung von Arbeitsdirektor Dr. Stephan Schelo sollen in der Zentrale 300 Arbeitsplätze abgebaut werden. Betriebsrat und Belegschaft bezweifeln allerdings, ob die Zentrale Fuggerstraße überhaupt erhalten bleiben soll. Man denkt über einen Standortsicherungsvertrag nach. Besonders eng wird es laut Nagel auch für das Team des neuen Baumarktes in Sennestadt. In dem läuft laut Vertriebsgeschäftsführer Leo Lammert probeweise ein gestrafftes Sortiment. Der hohe Personalbestand sorge allerdings für einen überproportionalen Personalabbau, glaubt Nagel. Dementiert hat Marktkauf-Sprecherin Andrea Ebert gestern, dass mit dem Rückenwind einer starken Handelskonjunktur vor Weihnachten der Personalabbau in den 180 SB-Standorten mit 520 statt 700 Kündigungen geringer ausfallen könnte. Fest steht: Führungskräfte müssen auf vier Millionen Euro an freiwilligen Zulagen künftig verzichten.
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