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Indien ist jung und sehr dynamisch

Delhis Botschafterin Gast beim Außenwirtschaftsforum in Bielefeld


Bielefeld (WB/in). Eckhard Forst, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Bielefeld, beschrieb es so: »Diejenigen unserer Kunden, die sich in Indien engagieren, verdienen Geld. In anderen Teilen Asiens, auch in China, ist das nicht selbstverständlich.« Forst muss es wissen: Von allen deutschen Geldinstituten unterhält seine Bank die intensivsten Beziehungen zum Subkontinent.
Die Indische Union bildete gestern den Schwerpunkt des 18. IHK-Außenwirtschaftsforums in Bielefeld. Meera Schankar, Botschafterin ihres Landes in Berlin, betonte die große Bedeutung Europas für die Unternehmen und den Außenhandel Indiens. Die Ziele der Zentralregierung in Neu Delhi -Êin den kommenden zehn Jahren durchschnittlich mindestens acht Prozent Wachstum pro Jahr -Êseien realistisch. Es gebe Defizite etwa in der Verkehrsinfrastruktur und bei der Versorgung mit Energie. Indien sei jedoch mit Macht dabei, diese Rückstände und damit auch die Unterschiede zwischen den aufstrebenden Städten und den noch traditionell wirtschaftenden ländlichen Regionen zu verringern.
Angestoßen wurde die Liberalisierung der indischen Wirtschaft erstmals 1991 vom damaligen Finanzminister Ranmohan Singh. Prof. Eckhard Rohkamm, Vorsitzender des Ostasiatischen Vereins, verglich ihn auf der Veranstaltung in Bielefeld mit dem chinesischen Politiker Deng Xiaoping. Im Vergleich zur Volksrepublik habe Indien jedoch viele Vorteile, angefangen bei dem hohen englischsprachigen Bevölkerungsanteil über die sehr qualifizierte Ausbildung der Mittelschicht bis zu dem hohen Prozentsatz junger Menschen. Demgegenüber ähnele die chinesische Bevölkerungspyramide »dank« der Ein-Kind-Politik schon eher der in Deutschland.

Artikel vom 16.11.2006