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»Alle Anlieger
werden vom
See profitieren«

Projekt in zwei Schritten realisierbar

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Einen maximal 32 Hektar großen See im Kreuzungsbereich der A2 und der künftigen A33 in zwei Schritten zu entwickeln - das ist der Vorschlag der Gutachterbüros in deren Endbericht zum »Projekt Sennesee«. Dabei richtet man sich nach der Verfügbarkeit der Grundstücke.

Die Seebefürworter sind Eigentümer einer zusammenhängenden Fläche, die einen See von 19 Hektar Größe erlauben würde - etwa so groß wie der Obersee. Erst in einer zweiten Ausbaustufe könne der See um weitere zwölf Hektar vergrößert werden. Der »große« See wäre für zwölf Millionen Euro herstellbar, »abzüglich des Erlöses aus einem Verkauf des Sandes für den Bau der A33«, sagen die Gutachter. Als »optimales Zusatzangebot« bereits zur ersten Stufe sehen die Gutachter den Bau eines zwei Hektar großen Sees an der künftigen Autobahnausfahrt »Buschkampstraße«. Der Eigentümer habe bereits einen Vorvertrag mit einem Sandabbaubetrieb geschlossen. Die Fläche bietet sich für einen Campingplatz samt Badesse an.
Gestern stellten die Gutachter nach einer Untersuchung zur technischen Machbarkeit, die im Mai 2006 vorlag, ihren Endbericht dem Aufsichtsrat der Bielefelder Bäder- und Freizeiteinrichtungen GmbH (BBF) und den Sprechern der Ratsfraktionen vor. Kosten des Gutachtens, das die BBF in Auftrag gegeben hat: 65 000 Euro.
Aufsichtsrat und Politik gaben keine Bewertung zum Inhalt des Gutachtens ab. BBF-Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Meichsner: »Jetzt wird die Arbeitsgemeinschaft zum See beteiligt, die politischen Gremien werden einbezogen. Sie müssen sagen, ob die Planungsvoraussetzungen für einen See eingeleitet werden sollen - ja oder nein.«
Ausdrücklich macht das Gutachten darauf aufmerksam, dass ein Betreibermodell für den Sennesee »ohne Engagement der Stadt« nicht möglich sei. Die Kosten für die Infrastruktur werden auf fünf Millionen Euro geschätzt.
Bereits in der 20-Hektar-Version mit einer mittleren Wassertiefe von vier Metern wäre der Sennesee zum Baden, Surfen, Bootfahren, Segeln (allerdings nur kleine Bootsklassen wie Optimisten und Jollen) geeignet. Am Ufer sollte es einen für Skater zugelassenen Rundwanderweg geben, heißt es im Bericht, dazu unterschiedliche Sportmöglichkeiten (Volleyball, Boule, Klettern). Zudem werden ein neues Wohngebiet als Erweiterung der Siedlung am Mönkeweg, ein Hotel, Gastronomie und eine Spielscheune vorgeschlagen.
Aufgrund einer Analyse vergleichbarer Seeprojekte sind die Gutachter überzeugt, dass ein 19-Hektar-See ein Auslöser ist, der »Nutzungen nach sich zieht und Begehrlichkeiten weckt«. Es sei davon auszugehen, dass die Forderung nach einer Seeerweiterung auf 32 Hektar nicht lange auf sich warten lasse. Gutachter Martin Janotta: »Alle Anlieger werden vom See profitieren, zudem wird nicht ein einziges Gehöft vernichtet.«
Laut Zeitplan im Gutachten könnte die erste Seestufe bis Anfang 2009 gebaut werden. Der große See im Jahr 2015 freigegeben werden.

Artikel vom 17.11.2006