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Zimt nur
in Maßen

Diabetiker gefährdet


Bonn (dpa). Das Bonner Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) rät Diabetikern davon ab, zur Senkung ihres Blutzuckers regelmäßig größere Mengen Zimt einzunehmen. Zimt sei als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes in Deutschland und Europa nicht zugelassen. »Diabetiker, die auf Anraten einiger Ärzte oder im Rahmen eines Diätplans täglich größere Mengen Zimtpulver verzehren oder Zimtpräparate zu sich nehmen, sollten wegen möglicher hoher Cumaringehalte und der nicht hinreichend belegten Wirksamkeit auf diese Produkte verzichten«, sagte der Leiter des Bundesinstituts, Reinhard Kurth. Cumarin kann in hohen Konzentrationen unter anderem Leberschäden verursachen.
Wegen des Aromastoffs Cumarin hatten die Bundesländer bereits Ende Oktober vor Gesundheitsgefahren durch Zimtgebäck gewarnt und Verbrauchertipps herausgegeben. Zimthaltige Lebensmittel sollten nur in Maßen genossen werden, rieten die Minister. Das gelte besonders für Kinder. Pro Tag sollten Jungen und Mädchen, die 15 Kilogramm wiegen, nur entweder vier Zimtsterne, einen Lebkuchen, eine Portion Milchreis mit Zimt oder zwei Müsliriegel essen. Die Obergrenzen für Cumarin waren bei Lebensmittelkontrollen der Länder zum Teil erheblich überschritten worden. Das BfR empfiehlt Erwachsenen mit einem Gewicht von 60 Kilogramm, pro Tag nicht mehr als 16 Zimtsterne oder vier Lebkuchen zu verzehren.

Artikel vom 16.11.2006