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Nach »Anfängerglück«
gewinnt Blake erneut

Tennis-WM: Nadal hofft weiter auf das Halbfinale

Schanghai (dpa). WM-Debütant James Blake aus den USA hat sich beim Masters Cup in Schanghai als erster Spieler für das Halbfinale qualifiziert. Der Spanier Rafael Nadal bleibt im WM-Rennen.
Der 26 Jahre alte Amerikaner, der erst kurz vor Toresschluss das Teilnehmerfeld der acht besten Tennisprofis der Saison komplettiert hatte, feierte mit einem 2:6, 6:4, 7:5-Erfolg gegen den Russen Nikolaj Dawidenko seinen zweiten Sieg. Anschließend profitierte Blake von dem 7:6 (7:2), 6:2 des Spaniers Rafael Nadal gegen dessen Landsmann Tommy Robredo. Damit ist Blake die Halbfinalteilnahme am Samstag schon sicher.
Zum Abschluss der Vorrunde der mit 3,7 Millionen Dollar dotierten ATP-WM kämpfen heute in der Goldenen Gruppe der zweimalige French-Open-Sieger Nadal und Dawidenko im direkten Duell um den Einzug ins Halbfinale. Blake trifft auf Robredo, der nach seiner zweiten Niederlage keine Chance mehr auf die Vorschlussrunde hat. »Ich versuche einfach, konzentriert weiter zu arbeiten, positiv zu denken, und dann werden wir sehen, was noch passiert«, sagte Blake, der in seinem Auftaktmatch überraschend Nadal bezwungen hatte.
Mit seinem dritten Matchball sicherte er sich nach 2:06 Stunden im Qi-Zhong-Stadium den Sieg gegen den frisch gekürten Paris-Sieger Dawidenko und feierte im fünften Aufeinandertreffen mit dem Weltranglisten-Dritten den fünften Sieg.
Nach dem Coup gegen Nadal hatte Blake noch selbstironisch von »Anfängerglück« gesprochen. Doch gegen Dawidenko zeigte er Nervenstärke und Kampfkraft, als er nach verlorenem ersten Satz die Partie umbog. »Ich habe nichts zu verlieren und will zeigen, dass ich zu Recht unter den Top-Spielern stehe«, sagte Blake, der nun davon träumt, ins Finale einzuziehen.
Sein Kontrahent war dagegen nach dem Match mit seinen Kräften am Ende. Es war eine lange Saison. »Ich fühle mich körperlich eigentlich nicht in Form für Schanghai«, sagte Dawidenko, der zum Auftakt Tommy Robredo bezwungen hatte. »Ich war nur anderthalb Sätze lang auf der Höhe, das ist einfach nicht genug«, sagte der in Deutschland lebende Russe selbstkritisch.
Heute fällt in Schanghai die Entscheidung in der Roten Gruppe. Dabei trifft der Schweizer Roger Federer auf den Kroaten Ivan Ljubicic, der argentinische Titelverteidiger David Nalbandian spielt gegen den Amerikaner Andy Roddick. Der Weltranglistenerste und große WM-Favorit Federer führt die Gruppe mit 2:0-Siegen vor Roddick und Ljubicic (jeweils 1:1) und Nalbandian (0:2) an.

Artikel vom 16.11.2006