Mainz (dpa). Sunnyboy, Sympathieträger, tolle Sterne am Trainer-Himmel: Die Lobeshymnen auf Jürgen Klopp und Thomas Doll waren in der vergangenen Saison groß. Doch ein halbes Jahr, nachdem Klopp den FSV Mainz 05 ein zweites Mal zum Klassenerhalt führte und Doll mit dem Hamburger SV die Champions League erreichte, hat sich die Stimmungslage gedreht. Vor dem Krisengipfel zwischen dem FSV Mainz 05 (18.) und dem Hamburger SV (15.) ist der Druck auf beide groß. Nicht ausgeschlossen, dass für einen am Samstag Schluss ist, wenn die Negativserie andauert. Sowohl in Mainz als auch Hamburg fehlten zuletzt Signale der Besserung. »Ja, ich bleibe«, sagte Doll zwar nach dem enttäuschenden 1:1 des HSV gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag. Der 40-Jährige wirkt jedoch angeschlagen. Alle Versuche, die Talfahrt zu stoppen und das Abrutschen auf den 15. Tabellenplatz zu verhindern, schlugen bislang fehl. Egal ob der 18fache Nationalspieler sich schützend vor seine Spieler stellte oder diese öffentlich kritisierte: Der Erfolg blieb ebenso aus wie bei den unterschiedlichen Personalentscheidungen. Vor dem Schlüsselspiel in Mainz zog Doll sein Team deshalb für ein Kurztrainingslager im Taunus zusammen. Ein letzter Versuch, das Ruder herum zu reißen. Auch Dolls Kollege Klopp hat bislang erfolglos versucht, der Krise bei den 05ern Herr zu werden. Vor dem Duell mit dem HSV gibt sich der 39-Jährige ungewöhnlich zurückhaltend. In aller Ruhe hat Klopp versucht, seine Mannschaft vorzubereiten. »Es ist normal, dass in so einer Situation über Thomas Doll und mich diskutiert wird. Das darf unsere Konzentration aber nicht stören«, sagt der Coach. Viele Kritiker werfen dem Blondschopf vor, sich mehr auf seine TV-Auftritte, als auf seine Arbeit zu konzentrieren. »Völliger Blödsinn«, entgegnet Klopp. »Ich habe seit der WM noch keine Trainingsarbeit verpasst.« Und Manager Christian Heidel stärkt ihm den Rücken: »Er kann sofort bis 2010 verlängern, wenn er will.«
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