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Humana strebt Fusion an

Die neue Milchwirtschaft


Das Fusionskarussell in der Molkereibranche dreht sich immer schneller. Die bayerische Müller Milch und die Bremer Nordmilch-Gruppe übernehmen seit Jahren eine kleine Molkerei nach der anderen. Gestern gaben die Humana Milchunion und die Milchunion Hocheifel eine Partnerschaft bekannt, aus der schon bald mehr werden soll. Von gegenseitigen Unternehmensbeteiligungen ist bereits die Rede. Es entsteht eine neuer Molkereiriese, der vor allem eines haben wird: mehr Gewicht bei künftigen Verhandlungen mit dem Handel.
Das dürfte insbesondere die Milchbauern freuen. Hinter der geplanten Fusion stehen 10000 Bauern als Lieferanten und Genossenschafter. Der Preis für Rohmilch ist seit Jahren im Keller. Gleichzeitig müssen die Landwirte die höheren Kosten für die Milchproduktion schultern. 1989 hatten Bauern von den Molkereien noch etwa 35 Cent für einen Liter Kuhmilch bekommen, in diesem Jahr werden es im Schnitt um die 27 Cent sein.
Bei einem Verkaufspreis von 49 Cent pro Liter H-Milch bleibt für Landwirte und Molkereien nicht viel Spielraum. Die Öffentlichkeit erfährt von Zeit zu Zeit durch Protestaktionen vor Lebensmittelmärkten von dieser Problematik. So soll die Fusion einerseits die Gewinnspanne der Unternehmen erhöhen, andererseits Kosten einsparen helfen. Ob Humana auch künftig noch elf Produktionsstandorte betreiben wird, dürfte zumindest fraglich sein. Edgar Fels

Artikel vom 16.11.2006