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»Klaviertuos«:
Mozart und die
Liebeskugeln

Musikkabarett mit Armin Fischer

Senne (oh). Im Mozart-Jahr 2006 kommt an dem Musikgenie wohl kaum jemand vorbei. Auch nicht der Kulturkreis Senne. Statt allerdings den großen Komponisten aus Anlass seines 250. Geburtstages kulturbeflissen bei einem ehrfürchtigen Musik- oder Vortragsabend zu würdigen - und das Publikum zu langweilen, setzt sich in Senne der »Klaviertuose« Armin Fischer an den Flügel und »serviert«: Mozarts Liebeskugeln.

Mit großer Fingerfertigkeit und kleinkünstlerischem Humor macht sich Armin Fischer über Mozart und seine Werke her - und will damit das Publikum am Freitag, 24. November, im Forum des Schulzentrums Senne vor Vergnügen »zum Kugeln« bringen.
»Mit Fischers Soloprogramm, einem witzigen und höchst professionellen Musikkabarett, sollen auch jüngere Besucher angesprochen werden«, sagt Kulturkreis-Beiratsmitglied Karin Brinkmann-Weismüller. Während seiner klassischen Musikausbildung zum Pianisten entdeckte Fischer sein komödiantisches Talent. Die Folge: Was ursprünglich ernsthaft gemeint war, wuchs sich in der neuen Mischung zu einem »musikomischen« Erlebnis mit hohem Unterhaltungswert aus. Der »Klassiker« am Klavier ist jetzt seit mehr als einem Vierteljahrhundert als »Großmeister der Kleinkunst« unterwegs - erfolgreich.
Zurück zu Mozart und seinen Liebeskugeln. Von Musikschelm Armin Fischer darf erwartet werden, dass er manches Geheimrezept aus des Komponisten Köchel-Verzeichnis zeitgemäß aufbereitet. So entschlüsselt er beispielsweise die Anfangstakte der »Kleinen Nachtmusik« als das verstimmte Signalhorn eines vorbei rennenden Feuerwehrmannes. Wortspielerisch ist zu erfahren, dass Mozart und sein Schüler Beethoven gern ein »Wienerwald-Lokal« aufsuchen - weil es dort Händel gibt! Und wie sie dort dem Einfluss eines Zitherspielers erliegen, der unbedingt »Der Dritte Mann« sein will.
In Fischers »Geburtstagsständchen« für Mozart gesellen sich zur Musik seiner Zeitgenossen allerdings auch die Töne vertrauter Jazz- und Pop-Ikonen wie Louis Armstrong, Dave Brubeck oder Neil Diamond. Als Sahnehäubchen obendrauf werden die Zuhörer in spritzige Improvisationen mit einbezogen: Sie nennen dem Mann am Klavier wahllos ihre Lieblingsmusiktitel - und er verarbeitet sie professionell zu einer mozartschen Komposition.
Und was hat es tatsächlich auf sich mit Mozarts Liebeskugeln? Armin Fischer weist virtuos darauf hin, dass einiges los war im Rokokorock...
l Karten für das Musikkabarett am 24. November, Beginn 200 Uhr, gibt es im Vorverkauf zum Preis von zehn Euro (ermäßigt fünf Euro) im Bezirksamt Senne, Windelsbleicher Straße 242, bei Schreibwaren Hüwel, Zeppelinstraße 1 und bei Schreibwaren Rothenburg, An der Windflöte 25.

Artikel vom 16.11.2006