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Ostwestfalens Wirtschaft investiert

Millionen gut angelegt


Wir glauben es gern: Die Investitionen, die heute von der ostwestfälischen Firma X für Indien und morgen von dem Betrieb Y für Rumänien sowie dem Unternehmen Z für China angekündigt werden, gefährden nicht den heimischen Standort, sondern stützen ihn sogar. Doch so richtig überzeugt sind wir von der Sache erst, wenn dieselben Akteure ihr Geld nicht nur nach Asien oder Osteuropa tragen, sondern ein paar Millionen auch in der Heimat zurücklassen.
Vielleicht liegt es daran, dass die Firmen eventuell zu wenig darüber reden, was sie zur Erhaltung und Weiterentwicklung ihrer deutschen Standorte unternehmen. Wie sonst kann sich der Eindruck festsetzen, der Industriestandort Deutschland sterbe langsam aus?
Kein Land lebt von Dienstleistungen allein. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen wie Miele hier riesige Millionenbeträge investieren -Êund darüber sprechen. Das gibt den Beschäftigten ein bisschen von der Sicherheit zurück, die ihnen ansonsten immer mehr genommen wird. Ohne Arbeitnehmer, die wissen, was sie können, und die darauf stolz sind, schwindet das Bewusstsein für Qualität und Innovation. Und ohne Verbraucher, die an die Zukunft glauben, bleibt die konjunkturelle Erholung in Deutschland eine kurze Episode. Bernhard Hertlein

Artikel vom 15.11.2006