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Alt und arbeitslos - das
muss nicht länger sein

»Generation Gold 50plus« erfolgreich - OWL ganz vorn

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Die Region meldet Erfolge bei der Wiedereingliederung älterer Langzeitarbeitsloser in den Ersten Arbeitsmarkt. Bundesweit liegt OWL auf Platz 3.

Die Initiative »Generation Gold 50plus«, die aus 20 lokalen Teilprojekten besteht, konnte seit Jahresbeginn 248 Kandidaten in reguläre Arbeit vermitteln. Die Mitarbeiter der REGE um die Koordinatorin Anne Meuer-Willuweit erreichten bislang 1300 ältere Langzeitarbeitslose; am Ende des Projekts will man 3000 Personen kontaktiert haben.
In jedem der beiden Jahre fließen 125 Millionen Euro zusätzlich zur jährlichen Eingliederungssumme von 6,5 Milliarden Euro in die bundesweit konzipierte Aktion »Perspektive 50plus«; OWL erhält aus diesem Extra-Budget fünf Millionen. Gestern informierten sich Dr. Ralf Brauksiepe, Vorsitzender der Arbeitsgruppe »Arbeit und Soziales« der CDU-Bundestagsfraktion, sowie Ministerialrat Martin Weiland, Referatsleiter im Bundesarbeitsministerium, bei »Arbeitplus« über das ostwestfälische Engagement.
Brauksiepe pries die heimischen Vermittler und die Tätigkeit des Teams um »Arbeitplus«-Chef Rainer Radloff als »äußerst rege«. Die Anstrengungen gelten deutschlandweit 47 000 Personen, von denen bisher 7000 in Lohn und Brot gebracht wurden, etwa jeder Siebente. In OWL gelang die Vermittlung fast jedes Fünften. »40 der 248 vermittelten älteren Langzeitarbeitslosen gründete eine eigene Existenz«, ergänzte Radloff.
»Wir betreuen und beraten jeden Kandidaten ganz individuell«, versichert Anne Meuer-Willuweit. »Außerdem fordern wir seine aktive Mitarbeit.« Vor allem in dienstleistende Berufe und ins Handwerk, weniger in die (großen) Industriebetriebe, wurde vermittelt. Projektkoordinatorin Anne Meuer-Willuweit nannte ein Beispiel: »Eine ältere Arzthelferin wollte wieder in einer Praxis arbeiten, doch ihre Einstellung wäre im Normalfall wegen mangelnder Kenntnisse in EDV-gestützter Kassenabrechnung gescheitert. Gegen ein kleines Entgelt führt nun eine junge Fachkraft die ältere Kollegin in dieses Gebiet ein.«
»Die Vermittlungszahlen steigen von Monat zu Monat«, sagte Weiland. »Ein Beweis dafür, dass sich das Engagement für die ÝAbgeschriebenenÜ lohnt.« Die Fachleute sind sich einig, dass vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft (»demographischer Wandel«) am Arbeitsmarkt umgedacht werden müsse. »Junge Besen kehren gut - ältere kennen die wichtigen Ecken«, meinte Weiland.
Allerdings: Wer über 50 ist und lange Arbeitslosengeld II bezog, nun aber wieder Arbeit hat, muss in den meisten Fällen finanzielle Einbußen hinnehmen. Dennoch ist älteren Langzeitarbeitslosen dieser Weg dringend zu empfehlen. Erster Kontakt telefonisch unter 05 21 / 96 22-172 bzw. unter a.meuer-willuweit@rege-mbH.de per E-mail.

Artikel vom 15.11.2006