Theesen und Wellensiek je dreifach in Jugend-Kreispokalfinals vertreten
Bielefeld (WB/jm). Dass beim VfL Theesen seit Jahren eine exzellente Fußball-Nachwuchsarbeit betrieben wird, ist bekannt. »Ich denke, es ist nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass wir nach dem DSC Arminia inzwischen die zweite Kraft in Bielefeld sind,« sagt Jugendleiter Manfred Detering selbstbewusst. Aufbruchstimmung, quantitativ wie qualitativ, herrscht auch am Wellensieker Rottmannshof. Seit der Fertigstellung des neuen Kunstrasens kann sich der Verein vor Zulauf kaum retten. Vorsitzender Volker »Pino« Johst über die luxuriöse Kehrseite der »sensationellen Entwicklung«: »Unsere Platzkapazitäten sind erschöpft. Wir sind mit 17 Teams im Spielbetrieb, haben eine C 3, D 3, E 3. Unsere Pampersliga platzt aus allen Nähten. Teilweise können nicht mehr aufnehmen.« Es ist bei allem Glück also beileibe kein Zufall, dass sich jeweils drei Mannschaften von VfL und VfR für die Kreispokalfinals der A-, B-, C- und C-Junioren qualiziert haben. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr, Sportplatz Mühlenbrink) messen die beiden Klubs das erste Mal ihre Kräfte, bei den B-Junioren. Titelverteidiger Theesen, Landesliga-Zweiter, trifft dabei auf einen ambitionierten A-Ligisten, der in seiner Klasse in elf Spielen elf Mal siegen konnte und mit elf Zählern Vorsprung die Tabelle anführt - bei einem überragenden Torverhältnis von 64:5. VfR-Trainer Johst strebt mit seiner Crew den Sprung auf Bezirksebene an. Das sollte machbar sein. »Im Pokalhalbfinale haben wir Halle mit 8:1 geschlagen. Die spielen ja schon Bezirksliga.« Kein Wunder also, dass Theesens Trainer Tim Daseking nicht müde wird, vor Wellensiek zu warnen. »Das Schlimmste, was mir machen könnten, wäre den Gegner zu unterschätzen. Die haben eine Übermannschaft auf Kreisebene beisammen.« Zudem werde er es so halten wie in all den Pokalspielen zuvor auch, dass nämlich der jüngere Jahrgang vermehrt Einsatzzeiten erhält. Folglich hütet Jannik Rauer das Tor, auf dem Feld werde es ebenfalls eine Handvoll Veränderungen geben. »So wird Wellensiek mithalten können. Das wird bestimmt ein interessantes Spiel.« Am Mittwoch, 22. November (18 Uhr), heißt es in Dornberg auch im C-Junioren-Pokalfinale: VfL Theesen - VfR Wellensiek. Erst kürzlich standen sich die beiden Bezirksligisten in der Meisterschaft gegenüber. Verfolger Wellensiek lag gegen den Primus (und Pokalverteidiger) schon mit 4:1 vorn, am Ende gab es noch ein 4:4-Remis. »Wir sind nah dran,« glaubt Volker Johst, der von einer »gesunden Rivaität« spricht. Sein Lob an den Nachbarn: »Es ist top, was die in Theesen machen.« Drei Wellensieker Nachwuchsmannschaften in den Pokal-Endspielen, das gab's noch nie. »Vor zwei Jahren stand unsere C-Jugend im Finale, hat 0:1 gegen Arminia verloren,« erinnert sich Johst und sagt kämpferisch: »Wir rechnen uns in allen drei Partien etwas aus.« Mittelfristig sollen A-, B- und C-Junioren sowieso um Bezirksligapunkte spielen; A-Juniorencoach Thorsten Schweser schwebt gar die Landesliga vor. So dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis ein A-Jugendlicher wieder direkt den Sprung in die 1. Herrenmannschaft schafft. Das war zuletzt Karim Ayed gelungen. Nicht nur sportlich ist beim VfL Theesen vieles im Fluss. Angesichts der (insbesondere bei schlechter Witterung) wachsenden logistischen Schwierigkeiten, den 22 Jugendmannschaften adäquate Trainingsmöglichkeiten anbieten zu können (Detering: »Das kostet oft Nerven«), haben sie an der Gaudigstraße wieder etwas ausbaldowert. Bis zum Herbst 2007 soll der obere Rasenplatz mit einer »erheblichen Kraftanstrengung« (Detering) auch aus eigenen Mitteln in einen Kunstrasen umgewandelt werden. Die Politik hat bereits grünes Licht gegeben. »Das wäre eine Riesenerleichterung und enorme Verbesserung. Da sollte eine moderate Beitragserhöhung akzeptabel sein,« so der VfL-Jugendleiter, der als Erfolgsgaranten nicht zuletzt »unsere guten Trainer« anführt. »Sie verstehen es, die Jungs zu begeistern.« Apropos: Wenn alles »normal« läuft, trainiert A-Juniorencoach Stavros Labidis im nächsten Jahr einen Westfalenligisten. Aus- und Fortbildung wird in Theesen groß geschrieben. »Da investieren wir einiges,« betont Detering. A-Lizenzinhaber Matthias Band, in der Vorsaison noch A-Juniorencoach, zeichnet seit dem Sommer im unteren Bereich als Koordinator verantwortlich. Zudem profitiert der Klub weiterhin von dem Erfahrungsschatz eines Hans Danner. Die beiden Jungs des DFB-Stützpunktkoordinators, der vor seinem Wechsel nach Kaiserau beim VfL tätig war, kicken in Theesen.
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